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Channel: Gründerstory – GründerDaily – Deine tägliche Dosis Unternehmertum
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Bier, Mützen, SEO, eBikes und mehr: unsere Gründerstorys

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Das erste Quartal ist vorbei und viele interessante Gründer stellten in unserer wöchentlichen Gründerstory ihre Geschäftsideen vor und erzählten uns mehr üben den Prozess bis zur Gründung. Es ist nun an der Zeit, einige Ideen Revue passieren zu lassen und die Geschäftseinstiege zusammenfassend zu betrachten.

Eine Unternehmensgründung besteht aus einer Vielzahl an Aufgaben, die gemeistert werden möchten. Nicht nur die passende Idee muss gefunden werden, sondern auch Planung und Umsetzung müssen stimmen. Die richtige Wahl der Geschäftspartner ist ebenso wichtig wie ein durchdachter Businessplan. Mit welchen Ideen die Gründer in den ersten drei Monaten 2014 punkten konnten, erfahren Sie in unserem Rückblick.

Andreas Bruckschlögl von OnPage.org

Wenn ich mir unsere Geschichte im Zeitraffer ansehen müsste, sehe ich einen Raketenstart.

Andreas Bruckschlögl stellte mit seinem Start-up OnPage.org eine webbasierte Software vor, die Webseitenbetreibern beim Qualitätsmanagement und der Optimierung der eigenen Webauftritte behilflich ist. Die Software soll dazu dienen alle Analysen hinsichtlich der On-Page Optimierung abzudecken. Die Software untersucht das Webseitenprojekt auf zahlreiche relevante Faktoren bezüglich des Inhalts und der Suchmaschinenoptimierung.

Andreas Bruckschlögl von OnPage.org

Gründer und Geschäftsführer Andreas Bruckschlögl hat mit seinem Start-up OnPage.org ein Unternehmen geschaffen, das Webbetreibern die Optimierung ihrer eigenen Webseite ermöglicht.

Die größte Herausforderung für das Start-up war es das richtige Team zusammenzustellen, um bevorstehenden Aufgaben gewachsen zu sein. Starkes Mitarbeiterwachstum stellt für viele Unternehmen eine große organisatorische Herausforderung dar. OnPage.org hat dabei versucht klare Strukturen zu schaffen, ohne dabei langsam zu werden. Die nähere Betrachtung der unternehmensinternen Prozesse steht dabei im Vordergrund:

Wir haben etliche Prozesse aufgesetzt und niedergeschrieben. Auch das Qualitätsmanagement steht dabei immer im Fokus – ob bei der Softwareentwicklung oder in der Buchhaltung, jeder weiß, was zu tun ist und was seine zu erreichenden Ziele sind.

Christoph Brem von Inventorum

Man braucht einen langen Atem und darf sich nicht schnell entmutigen lassen.

Inventorum will mithilfe des iPads das Kassen- und Warenwirtschaftssystem im Einzelhandel aufrollen. Soll es nach Brem gehen, werden die Geschäfte des Einzelhandels in Zukunft über das iPad abgewickelt, anstatt über die handelsübliche Kasse zu laufen.

Nach Erfahrungen aus vier Start-ups in zwölf Jahren wollte der Vielgründer Brem noch einmal eine eigene Firma aus dem Boden stampfen und entschloss sich Inventorum zu gründen. Brems möchte mit seinem Start-up genau dort ansetzen, wo andere Spannungen sehen, wie beispielsweise zwischen E-Commerce und Einzelhandel. Da wo andere eine Bedrohung für die Händler einer Stadt sehen, erkennt Brems eine neue Chance zur Markterweiterung. Für den Pitch vor Investoren hat Brem folgenden Tipp:

Das Wichtigste ist von seiner Idee selbst 100% überzeugt zu sein und diese Leidenschaft auch in die Präsentation mitzubringen. Ob diese Leidenschaft auch geschäftlich Sinn macht, erkennt man nach einiger Zeit selbst, wenn einem nach vielen Präsentationen auf den Zahn gefühlt wurde.

Thomas Jaenisch von Myboshi

Wir leben unsere Marke und haben festgestellt, dass wir mit diesem Gefühl nicht alleine sind. Wir sind Boshi – Du bist Boshi!

Im Februar konnten wir ein bereits alt-bekanntes Start-up in der Gründerstory begrüßen. Thomas Jaenisch stellte den aktuellen Stand von Myboshi vor. Das junge Modelabel rund um die bekanntesten Häkelmänner Deutschlands schaffte es in kurzer Zeit, ihre gehäkelten Mützen zum Kultobjekt avancieren zu lassen. Das junge Unternehmen kann auf ein starkes Wachstum zurückblicken. Neben Neueinstellungen wurden auch neue Geschäftsräume bezogen. Bei der rasanten Entwicklung war es wichtig, stets die richtige Unterstützung zu haben – auch wenn das sicher nicht immer gelingt:

Rückblickend ist und war unsere größte Herausforderung die richtigen Partner zur Umsetzung unserer Ideen zu finden. Wir denken, wir haben das ganz gut gemacht und die Anfangsfehler in der Zwischenzeit behoben.

Myboshi Gründer

Die Produkte von Myboshi sollen mehr als bloßes Modeaccessoire sein.

Philipp Päuser von Belegmeister

Immer auf das Produkt fokussieren. Jede Entscheidung muss das Produkt voranbringen, ich muss mich bei jeder Tätigkeit fragen: Wie bringe ich damit das Produkt weiter?

Nach Dienstreisen die Reisekosten mühsam mit den einzelnen Belegen abzurechnen, dürfte den meisten als lästige Aufgabe des Arbeitsalltags bekannt sein. Die drei Gründer von Belegmeister Johannes Koch, Philipp Päuser und Sascha Liebau haben sich mit der eigens entwickelten Lösung zur vereinfachten Reisekostenabrechnung selbstständig gemacht. Ziel der Gründer ist es, die größtmögliche Automatisierung und Vereinfachung zu erreichen, sodass der Aufwand des Nutzers auf ein Minimum reduziert wird und er seine Belege nur noch an Belegmeister übermittlen muss.

Belegmeister hat sich nach Prüfung des Konzepts durch die Humboldt Innovation für das EXIST-Gründerstipendium über die Humboldt-Universität zu Berlin qualifiziert. Dabei ist der Bürositz des Start-ups im Gründerhaus Mitte, in dem die Gründer in CoWorking-Atmosphäre den Austausch mit anderen Gründern pflegen können und damit neben konzentriertem Arbeiten gleichzeitig aus den Erfahrungen anderer lernen können. Die Finanzierungspläne von Belegmeister sind vielfältig:

Wir führen bereits Gespräche mit einigen Risikokapitalgebern. Daneben ist das Thema Crowdfunding sehr spannend, weil es auch einen gewissen Marketingaspekt bedient. Und schließlich bietet das Land Berlin für junge Unternehmen wie Belegmeister auch umfangreiche Unterstützungsprogramme.

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Auf der zweiten Seite lernen Sie die Gründer und Geschäftsideen hinter Braufässchen, Greenfinder und cosinuss° kennen.


TinkerBots: die Roboter sind los und überzeugen Investoren!

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Die selbst gebauten Roboter aus dem Baukasten, genannt TinkerBots, überzeugen mittlerweile Kunden und Investoren gleichermaßen. Bei der aktuellen Crowdfunding Kampagne konnten die Macher der kleinen Roboter in kurzer Zeit ihr Ziel übertreffen und auf internationaler Ebene bestehen. Im Interview mit Dr. Matthias Bürger erfahren Sie mehr über den Ablauf Crowdfunding Kampagne, neue TinkerBots und die Pläne des Start-ups.

Für-Gründer.de: Hallo Herr Bürger, welchen TinkerBot haben Sie denn zuletzt selbst zusammengebaut oder fehlt Ihnen dafür mittlerweile die Zeit?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots: So oft wie in den letzten Wochen habe ich unsere Modelle wie Hund, Ameise, Auto, Greifer etc. noch nie zusammengebaut. Um unsere Indiegogo-Kampagne zu promoten habe ich mich mit unzähligen Journalisten getroffen und denen alles erklärt. Dabei will man natürlich immer alles zeigen und vorführen. Mittlerweile bin ich also der mit den meisten Spielstunden im Team.

TinkerBots

Die zahlreichen Varianten der TinkerBots

Für-Gründer.de: Seit unserem letzten Gespräch vor nicht ganz einem Jahr ist bei Kinematics einiges passiert. Damals waren Sie noch auf Investorensuche – dann ist die Investitionsbank des Landes Brandenburg eingestiegen. Wie hat sich die Suche nach Investoren gestaltet und was gab aus Ihrer Sicht den Ausschlag?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots: Mit einem Hardware-Produkt im B2C-Bereich in Deutschland ein Investment zu bekommen, ist nicht ganz einfach. Da können auch befreundete Start-ups ein Lied von singen. Letztlich waren Investitionssumme und -konditionen ausschlaggebend. Auch der schnelle und recht unkomplizierte Prozess hat sich positiv ausgewirkt. Außerdem hatten wir das Gefühl bei bmp und dem Frühphasenfonds Brandenburg auf Verständnis für unsere spezielle Situation gestoßen zu sein.

Für-Gründer.de: Außerdem hat die SevenVentures GmbH von der ProSiebenSat.1 Media AG  als strategischer Partner investiert – worin besteht die strategische Partnerschaft im Detail?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots: Die Partnerschaft mit ProSiebenSat.1 zielt natürlich auf die Vermarktung unseres Produktes. Kurzfristig haben wir bereits bei der Indiegogo-Kampagne von der Zusammenarbeit profitiert. Wir haben über ProSiebenSat.1 einen direkten Ansprechpartner bei Indiegogo bekommen, was viele Dinge sehr vereinfacht hat.

Außerdem wird es bald zu ersten Berichten auf Formaten wie Galileo kommen, so dass wir unsere Kampagne gerade in Deutschland noch besser bewerben können. Langfristig ist dagegen ein Media-for-Revenue bzw. Equity-Deal mit SevenVentures denkbar.

Für-Gründer.de: Welche Tipps würden Sie Start-ups für die Investorensuche geben?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots:

Man sollte sich frühzeitig mit dem Standpunkt von Investoren vertraut machen. Je besser man versteht, worauf Investoren achten und was sie wollen, desto bessere Chancen hat man in den Verhandlungen.

Ich persönlich empfand das Buch Venture Deals von Brad Feld recht hilfreich, auch wenn das Buch doch eher den amerikanischen Markt beschreibt. Weiterhin sollte man sich bei allen möglichen Gelegenheiten wie Investment-Foren etc. präsentieren. Nur so kommt man mit den Leuten in Kontakt.

Kinematics Team

Das Team von Kinematics und den TinkerBots: Dr. Matthias Bürger,Christian Guder und Leonhard Oschütz (v.l.n.r.)

Für-Gründer.de: Auf der CeBIT haben Sie auch den CeBIT Innovation Award erhalten – was haben Sie von dort mitgenommen?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots: Für uns war das in erster Linie eine super Möglichkeit, um in der Presse auf die bevorstehende Indiegogo-Kampagne aufmerksam zu machen. Auf der CeBIT haben wir das erste Mal den 10. April als Kampagnenstart genannt und einige gute Kontakte zu Journalisten geknüpft.

Für-Gründer.de: Und bestimmt haben Sie auch Ihre Roboter weiterentwickelt – was ist denn hier in den letzten Monaten passiert?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots: Da hat sich natürlich unglaublich viel getan. Zunächst einmal haben wir mit TinkerBots einen schönen neuen Namen für den Baukasten gefunden. Mittlerweile haben wir eine völlig neue Generation von Prototypen. Das Record&Play Interface wurde in das Power Brain integriert, wir haben eine erste, sehr gut funktionierende App zur Fernsteuerung der Roboter. Außerdem war einen Prototyp mit den neuen Rotormodulen bereits in der Luft. Ja, zukünftig wird man sich mit TinkerBots auch flugfähige Roboter bauen können.

Für-Gründer.de: Aktuell läuft auch eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo – reicht das Kapital von der Investitionsbank nicht oder warum dieser Schritt?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots: Bei der Indiegogo-Kampagne geht es weniger darum Geld einzusammeln, als vielmehr ein Proof of Concept zu generieren, mit potenziellen Käufern in Kontakt zu treten und erstes Feedback zu bekommen sowie die Marke erstmals vorzustellen und bekannt zu machen. Das ist uns bisher ziemlich gut gelungen.

Für-Gründer.de: Warum haben Sie sich für Indiegogo als Plattform entschieden und wie verlief der Prozess bis zum Start?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots: Für Indiegogo sprach vor allem der recht unkomplizierte Prozess. Es gibt kein Auswahlverfahren und keine Bedingungen bezüglich der einzelnen Perks. Vor allem war uns wichtig, dass wir niemanden mit amerikanischem Pass und Bankkonto in die Kampagne integrieren mussten.

Der Prozess bis zum Start war natürlich sehr hektisch – wie bei sicherlich fast allen solchen Projekten. Ich musste eine Woche vor Start der Kampagne in die USA fliegen und konnte nur per Telefon und Internet mit meinen Kollegen kommunizieren. Das Video musste fertiggestellt und die Seite mit allen Informationen ausgestattet werden. Das alles kostet viel Zeit und Nerven. Dazu kamen jede Menge Termine mit Journalisten. Das war schon ziemlich anstrengend und ist es auch immer noch.

Für-Gründer.de: Innerhalb von kurzer Zeit haben Sie das Fundingziel von über 100.000 US-Dollar erreicht – wie haben Sie auf das Projekt aufmerksam gemacht und welche Summe streben Sie nun an? Was erhalten die Unterstützer im Gegenzug?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots: Nun zunächst mal haben wir natürlich über alle Netzwerke versucht, die Kampagne zu bewerben. Alle bisherigen Follower wurden über soziale Netzwerke und unseren eigenen Newsletter angesprochen. Zusätzlich haben wir mit der Agentur Mashup Communications aktiv deutsche Journalisten kontaktiert. In den USA haben wir zu diesem Zweck mit Freelancern zusammengearbeitet.

In der Woche vor Kampagnenstart habe ich mich dann in San Francisco und New York mit Journalisten und Bloggern getroffen. Denen habe ich wirklich alles erklärt und vorgeführt. Dafür hatten wir aber auch wirklich einige super Artikel, die uns gut gepusht haben. Am Tag des Kampagnenstarts habe ich TinkerBots zudem bei Digital Focus, einem Presse-Event in NY, präsentiert. Alles in allem hat das gut funktioniert.

Über die 100.000 US-Dollar hinaus streben wir eigentlich keine bestimmte Summe an. Dieser Betrag war für uns der Punkt, an dem wir die Kampagne als erfolgreich eingestuft haben. Alles Weitere ist jetzt ein Bonus.

Unsere Unterstützer erhalten im Gegenzug natürlich die Baukästen, die sie bestellt haben. Außerdem bieten wir mittlerweile Ergänzungssets an. Für die bisherigen Unterstützer gab es dafür auch einen kleinen Discount. Des Weiteren tüfteln wir gerade an Stretch Goals, die es beim Erreichen eines bestimmten Funding-Betrags geben wird.

Für-Gründer.de: Sie sind mit Kinematics und den TinkerBots bereits seit 2011 unterwegs. Wenn Sie zurückblicken – was hat Sie sicherlich manchmal auch verzweifeln lassen?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots:

  • Zu wenig Zeit
  • Zu wenig Geld
  • Zu wenig soziale Kontakte

Für-Gründer.de: Welche Schritte sind in den nächsten 12 Monaten geplant?

Dr. Matthias Bürger von TinkerBots: Zunächst mal steht da die Überführung der Prototypen in ein serienreifes Produkt an. Dann folgen die Auslieferung der ersten Baukästen an unsere Indiegogo-Unterstützer und der Aufbau eines eigenen Vertriebs.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit Kinematics und den TinkerBots!

Sie möchten TinkerBots auf IndieGogo unterstützen und Ihren eigenen TinkerBots erhalten? Besuchen Sie die Kampagne der TinkerBots!

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TinkerBots Logo

MODOMOTO zieht an und kleidet Shoppingmuffel ein

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Die Gründerstory von Corinna Powalla beginnt 2011 am Küchentisch. Hier legt die Gründerin den Grundstein für MODOMOTO. Powalla stellt fest, dass ein Shoppingmuffel nicht gleichzeitig auch ein Modemuffel sein muss und startet die Curated Shopping Plattform für Männer. Das Versprechen „gut gekleidet ohne Shopping” kommt gut an und sorgt für ein rasantes Wachstum. Heute zählt das Start-up über 150 Mitarbeiter und mehr als 152.000 Kunden.

MODOMOTO kleidet ein. Genauer gesagt, wird hier jene besondere Spezies eingekleidet, die nicht gern shoppen geht, aber dennoch gut aussehen möchte. Interessanterweise gehören ziemlich viele Männer dieser Gattung an. Ein Narr, wer hier kein Potenzial sieht, denn Curated Shopping boomt. Wie der Service von MODOMOTO bei Für-Gründer.de abschneidet, erfahren Sie in unserem Produktcheck samt Video.

Wir sprachen mit Corinna Powalla, Gründerin von MODOMOTO, über die Entstehung und Entwicklung des Geschäftsmodells, die Retourquoten – das Sorgenkind, das hier keine Sorgen bereitet – den Fitting Room, der exklusiv nur auf Wunsch für einzelne Personen geöffnet wird, und natürlich über die aktuellen Modetrends, um die kein gut gekleideter Shoppingmuffel herumkommt.

Für-Gründer.de: Hallo Frau Powalla, seit der Gründung 2011 hat es MODOMOTO in so einige Kleiderschränke geschafft – was ist die Geschäftsidee hinter MODOMOTO?

Corinna Powalla von MODOMOTO: Die Geschäftsidee ist simpel aber effektiv: Wir erlösen Männer vom Shoppingstress! Heute ist Zeit das wertvollste Gut und gleichzeitig weiß man um die Bedeutung eines guten Outfits. Wie ist das zusammenzubringen? Mit MODOMOTO haben wir einen Weg für Männer geschaffen, ohne Shopping gut gekleidet zu sein. Männer müssen keine Feierabende oder Samstage in vollen Kaufhäusern verbringen, oder sich durch unübersichtliche Online-Shops mit ihrem Überangebot klicken. Unsere erfahrenen Stylisten stellen für jeden Herren individuell Outfits zusammen, die genau zu ihnen und ihren Ansprüchen passen.

Corinna Powalla

Corinna Powalla ist Gründerin von MODOMOTO und führt zusammen mit Andreas Fischer das Geschäft
(Bildquelle: Modomoto.de)

Für-Gründer.de: Die Organisation, Betreuung und Kombination der Kleidungsstücke zu einem Outfit wird als Curated Shopping bezeichnet. Aus welchen Komponenten besteht der spezielle Service von MODOMOTO im Detail?

Corinna Powalla von MODOMOTO: Der Kunde muss sich lediglich auf modomoto.de anmelden und einen kurzen Fragebogen zu Stilvorlieben, Farbpräferenzen und Größen ausfüllen. Dann gehen wir ans Werk! Entsprechend seiner Angaben und Vorstellungen stellen unsere Modeberater aus unserem hauseigenen Warenbestand passende Outfits individuell zusammen. Diese erhält Mann entweder bequem nach Hause in unserer Box oder er kann sie bei einem exklusiven Termin im Fitting Room anprobieren. So oder so: die Beratungsleistung hört nicht bei der Zusammenstellung der Outfits auf.

Mit der Box erhält jeder Kunde persönliche Tipps zu Kombinationsmöglichkeiten auf einer handgeschriebenen Karte von seiner Modeexpertin. Bei einem Termin im Fitting Room steht ihm eine Stilberaterin vor Ort Rede und Antwort zu seinem Styling.

Wir sind stolz darauf, dass bei MODOMOTO wirklich alles unter einem Dach geschieht – vom ersten Beratungsgespräch über das Zusammenstellen der Outfits bis hin zum Versand.

So sind wir in jedem Schritt nah an der Ware und können jedem Kundenwunsch individuell gerecht werden. Übrigens: Der Kunde bezahlt nur noch die Kleidungsstücke, die er behält. Der Beratungsservice sowie der Hin- und Rückversand sind kostenlos.

Für-Gründer.de: Was machte Sie zu Beginn sicher, dass die Geschäftsidee von MODOMOTO funktionieren wird und wie wurden Sie bei der Umsetzung Ihres Gründungsvorhabens unterstützt?

Corinna Powalla von MODOMOTO: Die Geschäftsidee von MODOMOTO ist aus einem privaten Anliegen entstanden. Fast jeden Samstag hatte ich mit meinem Freund das gleiche Problem: Wir wollten ihm ein paar neue Kleidungsstücke kaufen und schon nach kurzer Zeit im Gewühl der Kaufhäuser und Boutiquen verging ihm die Freude am Einkauf.

Irgendwann entschloss ich mich, das Shoppen für ihn alleine zu übernehmen und ihm eine Auswahl an Outfits mit nach Hause zu bringen. Er probierte alles in Ruhe an und was ihm nicht gefiel, brachte ich einfach zurück. Im Gespräch mit Freunden und Kollegen wurde dann schnell deutlich, dass es nicht nur meinem Freund, sondern vielen Männern genau so geht: Man will gut angezogen sein, hat aber keine Lust, sich nach Feierabend in die vollen Geschäfte mit ihrem unübersichtlichen Warenangebot zu begeben, bis am Ende endlich die neue Jeans gefunden ist und auch eine echte Beratung vermissten viele.

Sämtliche Freunde bekräftigten mich in meinem Vorhaben, Männer von der Last des Shoppings zu befreien. Aber auch Kenner der E-Commerce Branche motivierten mich, MODOMOTO zu gründen. Heute nutzen bereits mehr als 152.000 Kunden unseren Service, was uns zeigt, dass wir damit einen Nerv treffen und ein Bedürfnis stillen. MODOMOTO ist ein echter Problemlöser!

Für-Gründer.de: Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe und warum?

Corinna Powalla von MODOMOTO: Unsere Zielgruppe sind Männer, die voll im Leben stehen und wissen was sie wollen. Der Großteil unserer Kunden ist Anfang Dreißig bis Ende Sechzig und möchte seine Freizeit lieber mit der Familie oder seinen Hobbys verbringen, als mit dem Kleiderkauf. Diesen Herren ist es wichtig, in jeder Lebenslage gut gekleidet zu sein, Mode sollte aber nicht einen großen Teil ihrer Zeit beanspruchen.

Gleichzeitig legen sie Wert auf eine qualifizierte Beratung. Wir merken deutlich, dass die Bedürfnisse der Kunden sich wandeln und echte, umfangreiche Beratung wieder einen wichtigen Teil einer Serviceleistung ausmacht. Durch die Expertise unserer Stilberater bekommen unsere Kunden aber nicht nur die idealen Outfits, sie gewinnen auch Zeit für sich. Das freut übrigens auch die Partnerinnen! Apropos: Auch, wenn sich unser Service an Männer richtet, gehören auch Frauen zu unserer Zielgruppe. Sie wollen natürlich auch, dass ihre Partner gut aussehen ohne davon gestresst zu sein. Nicht verwunderlich ist es also, dass regelmäßig Ehefrauen ihre Männer bei MODOMOTO anmelden.

Modomoto Outfits

Bereits nach wenigen Tagen trifft das Paket, das optisch an einen Reisekoffer erinnert, mit zwei Outfits darin ein. Versehen mit einer handschriftlichen Notiz sieht der Inhalt des Pakets sehr liebevoll zusammengestellt aus (Bildquelle: Modomoto.de)

Für-Gründer.de: Wie haben Sie insbesondere zu Beginn auf Ihr Start-up aufmerksam gemacht? Welche Marketingstrategien waren aus Ihrer Sicht besonders wirksam?

Corinna Powalla von MODOMOTO: Da wir mit einer in Deutschland völlig neuartigen Geschäftsidee, als erster Curated Shopping Service, an den Start gegangen sind, konnten wir uns über sehr viel Aufmerksamkeit und Interesse seitens der Medien freuen und darüber natürlich auch Kunden gewinnen. Vor allem ist es aber auch der virale Effekt, durch den zu Beginn und auch jetzt noch Männer auf MODOMOTO aufmerksam werden. Wir bieten Männern einen Service, von dem sie gerne ihren Freunden erzählen.

Für-Gründer.de: Kostenloser Versand sowie kostenlose Rücksendungen nagen nach wie vor am E-Commerce. Wie gestalten sich Ihre Retouren und auf welche Weise bemühen Sie sich um die Senkung der Retourenquote?

Corinna Powalla von MODOMOTO:

Anders als bei klassischen Online-Händlern, sind Retouren für uns kein Problem. Sie gehören bei uns zum Geschäftsmodell.

Für uns ist die Beziehung zum Kunden sehr wichtig und wir arbeiten daran, von Box zu Box immer besser zu werden. Da wir die Wünsche der Kunden bei der Zusammenstellung einer Box genau berücksichtigen, treffen unsere Empfehlungen fast immer ins Schwarze. Wenn trotzdem etwas nicht passt oder gefällt, kann der Kunde es ganz einfach zurückschicken. Im Feedbackgespräch mit dem Kunden wird dann besprochen, wie es bei der nächsten Zusammenstellung einer Box besser gemacht werden kann. Auf diese Weise verringern wir die Rücklaufquote kontinuierlich von Box zu Box. Zusätzlich werden unsere Stylisten regelmäßig geschult, lernen neue Marken und Kollektionen in unserem Sortiment kennen und erfahren alles über ihre Besonderheiten und Passformen.

Für-Gründer.de: Worauf achten Sie bei der Auswahl der Designer und Hersteller, mit denen Sie zusammenarbeiten?

Corinna Powalla von MODOMOTO: Wir möchten unseren Kunden natürlich eine große Bandbreite an Marken bieten, die ihren Ansprüchen an Qualität, Tragekomfort und Preisvorstellungen entsprechen. Unser Einkaufsteam ist immer dabei neue Marken zu entdecken und steht in direktem, persönlichen Kontakt zu den Herstellern. Die direkte Zusammenarbeit und ein eigenes Lager waren uns von Anfang an sehr wichtig! Es hat auch viele Vorteile für den Kunden: Unsere Stylisten arbeiten direkt mit der Ware und können die Kleidungsstücke so optimal nach Stoffqualitäten, Farben und Schnitten zu stimmigen Outfits kombinieren.

Für-Gründer.de: Mit wie vielen Mitarbeitern haben Sie Modomoto gestartet, wie viele Mitarbeiter gehören heute zum Team und in welchen Bereichen haben Sie besonders stark in den letzten beiden Jahren eingestellt?

Corinna Powalla von MODOMOTO: Gestartet habe ich tatsächlich alleine, in meiner Küche als Büro. Da war ich Gründerin, Geschäftsführerin und Stylistin in einer Person. Danach stießen Andreas Fischer als zweiter Geschäftsführer sowie unsere erste Stilberaterin dazu. Heute zählt unser Team über 150 Mitarbeiter und in jeder Woche kommen neue Gesichter dazu. In den letzten beiden Jahren sind alle Bereiche enorm gewachsen, wobei wir großen Wert darauf gelegt haben, echte Experten für die einzelnen Teams zu finden.

Insbesondere im Stylingteam, dem Herzstück von MODOMOTO, haben wir parallel zur steigenden Nachfrage, viele neue Mitarbeiter begrüßen dürfen. Wir sind sehr froh über unser großes Team und freuen uns, dass alle an einem Strang ziehen, Männer vom Shoppen zu befreien und den Herrenmodemarkt zu revolutionieren.

Für-Gründer.de: Was haben Sie seit der Gründung im Hinblick auf die Website, den Service, allgemeine Arbeitsprozesse usw. dazu gelernt?

Corinna Powalla von MODOMOTO: In den letzten zwei Jahren durften wir sehr viel lernen und wir tun es nach wie vor, vor allem was die Bedürfnisse unserer Kunden angeht. Dieses Wissen hilft uns, immer besser zu werden. So haben wir zum Beispiel im Oktober 2013 einen Relaunch unserer Website durchgeführt, um die Seite benutzerfreundlicher und transparenter zu gestalten. Durch die enge Kundenbeziehung bekommen wir sehr viel Feedback zur Website und unserem Service. Kritik und Anregungen können wir schnell umsetzen. Wir entwickeln uns stetig weiter und freuen uns auf das, was kommt.

Modomoto Fitting Room

Ende 2013 eröffnete MODOMOTO einen Fitting Room in Berlin Mitte. Er wird exklusiv für einzelne Kunden mit ausgewählter Kleidung bestückt, nachdem diese sich vorab angemeldet und telefonisch haben beraten lassen (Bildquelle: Modomoto.de)

Für-Gründer.de: Seit Ende 2013 tauchen Sie mit einem Fitting Room in Berlin Mitte auch in die Welt des Offline-Handels ein. Was bewog Sie zur Eröffnung und welche Funktion erfüllt der Fitting Room?

Corinna Powalla von MODOMOTO: Tatsächlich haben immer mehr Kunden den Wunsch geäußert, sich direkt bei uns in Berlin-Kreuzberg von unseren Stylisten beraten zu lassen.

Wir haben zunächst den Raum, den wir sonst für Meetings nutzen, als Anproberaum hergerichtet und die Herren bei uns beraten – mit überwältigendem Ergebnis.

Der Zuspruch war enorm und es wurde nicht nur ausgiebig eingekauft, die Kunden freuten sich auch sehr über die zusätzliche Beratungsleistung und die Möglichkeit, noch direkter Stylingtipps zu erhalten und Vorschläge direkt im Beisein eines Stylisten zu testen. Nach dem positiven Feedback und einigen Testläufen, kamen wir zu dem Entschluss, den Fitting Room ins Leben zu rufen. Für uns ist er die konsequente Weiterentwicklung unseres Services. Von Beginn bringen wir das Beste aus E-Commerce und stationärem Handel zusammen.

Im Fitting Room können wir die Modeberatung noch individueller gestalten. Er öffnet exklusiv nur für einzelne Kunden nach Terminvereinbarung und ist während dieser Zeit für Laufkunden verschlossen. Dadurch kann der Stylist sich wirklich Zeit für die Beratung des einzelnen Kunden nehmen und Mann hat genug Ruhe, alles anzuprobieren und dazu sogar eine Tasse Kaffee, ein kühles Bier oder ähnliches zu genießen. Natürlich kann der Mann seine Liebste zum Fitting mitbringen und so kommt es oft vor, dass Paare die Termine gemeinsam wahrnehmen.

Statt der üblichen zwei Outfits in der MODOMOTO Box präsentieren wir dem Kunden bei dieser Gelegenheit in Wohnzimmer-Atmosphäre natürlich eine größere Auswahl. Das Angebot wird bereits sehr gut angenommen und von unseren Kunden geschätzt.

Für-Gründer.de: Welche weiteren kurz- und langfristigen Unternehmensschritte sind geplant?

Corinna Powalla von MODOMOTO: Nachdem wir in der letzten Woche mit unserem ersten TV-Spot an den Start gegangen sind, stehen alle Zeichen weiterhin auf Wachstum. Wir wollen uns weiterhin als der größte Curated Shopping Anbieter in Deutschland und Österreich positionieren und arbeiten beständig daran, unseren Service für den Kunden noch komfortabler und besser zu gestalten. Noch in diesem Jahr soll der erste Fitting Room in Berlin Nachfolger in anderen deutschen Städten finden.

Für-Gründer.de: Und zum Schluss natürlich noch die Frage aller Fragen: Was wird in diesem Sommer Trend sein? Welche Teile gehören unbedingt in einen gut sortierten Männer-Kleiderschrank?

Corinna Powalla von MODOMOTO: In diesem Sommer stehen alle Zeichen auf Denim. Man trägt nicht mehr ein Teil solo, sondern kombiniert die Jeanshose zum Denimshirt – ganz Mutige tragen das Ganze dann noch mit der passenden Jacke aus Denimstoff. Insgesamt geht der Trend zu Komplettlooks, man trägt Hosen und Oberteil-Kombinationen in den gleichen Tönen, etwa alles in Grau oder Nude. Bei den Pullovern wird alles etwas gröber und strukturierter. Cardigans werden zum Beispiel mit breiten Krägen und großen Strickmustern angeboten. Das passt super zu einem schlichten T-Shirt und Jeans.

In einem gut sortierten Männer-Kleiderschrank dürfen ein weißes Hemd mit Kentkragen, die klassische Jeans ohne Waschung, einige hochwertige Pullover mit V-Ausschnitt und eine beigefarbene Chino nicht fehlen. Bei diesen Basics sollte man unbedingt auf gute Qualität achten, dann ergänzen sie jedes Outfit optimal. Da sind wir gerne behilflich!

Für-Gründer.de: Vielen Dank für den Einblick in die Welt von MODOMOTO und die aktuellen Modetrends.

Wir sind natürlich neugierig geworden und haben den Service von MODOMOTO dann auch direkt getestet. Wie das Ganze in der Praxis funktioniert und ob die zusammengestellten Outfits gefallen, erfahren Sie auf der zweiten Seite im Produktcheck von Für-Gründer.de.

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Modomoto Logo

  • Kontakt zu MODOMOTO
    Curated Shopping GmbH
    Blücherstr. 22
    10961 Berlin
    Telefon: 030.57 70 15 10
    E-Mail: team@modomoto.de
    Website: www.modomoto.de
  • Pressekontakt:
    Kristina Hellhake
    E-Mail: presse@modomoto.de

 

Mit einer Spiele App gründen und die Welt verbessern

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Games auf dem Smartphone boomen. Auf dem Weg zur Arbeit, in der Mittagspause oder einfach in ruhiger Atmosphäre zu Hause: überall wird gedaddelt. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern ist enorm. Dennoch tauscht Sebastian Stier seinen gut dotierten Beraterposten gegen die App-Welt ein. Doch Outbreak Responder möchte mehr als ein bloßes Spiel sein – Business Angels konnte er davon schon überzeugen. Nun ist das Spiel gestartet.

Für-Gründer.de: Hallo Sebastian, wir haben uns in den letzten Monaten häufiger auf verschiedenen Events getroffen. Nun ist Euer Spiel Outbreak Responder erschienen und im App Store verfügbar – skizziere doch bitte kurz Deinen Weg von der Idee bis zum Start. 

Sebastian Stier von CodeSustainable: Ich habe in Afrika studiert und auch längere Zeit dort gelebt. Zusammen mit einem Freund dachten wir uns, es gibt so viele erfolgreiche Spiele, bei denen die Spieler eine Farm aufbauen, einen Zoo oder ein Restaurant betreiben. Wir meinten, dass man diese erfolgreichen Mechaniken auch auf Themen der Entwicklungshilfe übertragen kann. Auf diese Art spielt der Spieler nicht „nur” ein Spiel, sondern lernt unterbewusst etwas und kann zur Lösung eines realen Problems beitragen. So kamen wir letztendlich auf die Idee und das Thema Malaria.

Zu der Zeit arbeitete ich noch in einer Strategieberatung. Nachdem ich dort gekündigt hatte, wurde der Businessplan ausgearbeitet und wir haben angefangen, Investoren zu suchen. Parallel haben wir das Team zusammengestellt.

Outbreak Responder Bild

Outbreak Responder bringt dem Spieler das Thema Malaria auf einfach Art und Weise bei.

Für-Gründer.de: Worum geht es bei Outbreak Responder?

Sebastian Stier von CodeSustainable: Es geht um die Bekämpfung von Malaria. Der Spieler muss auf unterhaltsame Weise die Bewohner unterschiedlicher Dörfer vor Malaria schützen. Dazu stehen nur beschränkte Ressourcen zur Verfügung, die optimal für die jeweilige Spielsituation eingesetzt werden müssen. Es geht darum, Brutstellen von Moskitos wie z.B. Wasserlöcher zu beseitigen oder die Bewohner mit Moskitonetzen und Moskitogittern zu schützen. Es gibt über 30 sehr abwechslungsreiche Levels.

Für-Gründer.de: Was ist das besondere Element bei Outbreak Responder im Vergleich zu vielen anderen Spielen, die man als App herunterladen kann?

Sebastian Stier von CodeSustainable: 

Das Besondere bei Outbreak Responder ist, dass es nicht nur ein Spiel ist, das sich in Bezug auf Unterhaltungswert und Qualität nicht zu verstecken braucht, sondern viel mehr. Wir spenden 5% der Umsätze an reale Malariaprojekte und der Spieler kann direkt aus dem Spiel heraus entscheiden, an welche Projekte wir spenden.

Zusätzlich lernt der Spieler etwas über Malaria. Dies geschieht  unterbewusst, weil die Zusammenhänge spielerisch erlebt werden.

Für-Gründer.de: Du hast für CodeSustainable einen guten Beraterjob an den Nagel gehängt – wie war die Umstellung?

Sebastian Stier von CodeSustainable: Bevor ich CodeSustainable gegründet habe, war ich bei Roland Berger als Berater. Ich hatte eine gute Zeit bei Roland Berger, in der ich unglaublich viel gelernt habe und die ich nicht missen möchte.

Allerdings genieße ich es, mein eigener Chef zu sein und viel mehr gestalten zu können. Als Angestellter ist man in vielen Bereichen doch sehr fremdbestimmt. Außerdem reise ich jetzt deutlich weniger und kann meine Zeit selbst einteilen.

Für-Gründer.de: Wie geht man bei der Entwicklung einer Spiele-App vor und was sind besondere Herausforderungen?

Sebastian Stier von CodeSustainable: Das Wichtigste ist ein gutes Team mit erfahren Leuten. Ich denke insbesondere bei Spielen wird unterschätzt, wie viele verschiedene Disziplinen nötig sind. Wir haben Programmierer, Game Designer, 2D und 3D Grafiker, jemanden für Animationen und Sound. Das alles zu koordinieren ist nicht immer einfach.

Besonders wichtig ist ein gutes Game Design. Wir haben viel Zeit auf die Entwicklung der Spielmechaniken verwendet. Ich denke, die extra Zeit, die man vorher in die Konzeption steckt, haben wir bei der Programmierung hinten raus locker gespart. Allerdings kommt man bei Spielen auch nie um die Testphase herum. Ein Spielerlebnis lässt sich nie bis ins kleinste Detail im Voraus konzeptionieren.

Für-Gründer.de: Du hast eine Finanzierung durch Business Angels erhalten – wie verlief die Investorensuche und was waren aus deiner Sicht zentrale Punkte, die du auch anderen Gründern mitgeben möchtest?

Sebastian Stier von CodeSustainable: Gerade in der Konzeptphase ist es nicht einfach eine Finanzierung zu bekommen. Mir hat sicherlich mein beruflicher Hintergrund aus der Beratung geholfen. So war ich –was den Businessplan angeht– fit und konnte mich mit potentiellen Investoren auf „Augenhöhe” unterhalten.

Im Endeffekt hat es bei uns allerdings auch neun Monate gedauert bis alles unter Dach und Fach war. Das Wichtigste ist es, nicht aufzugeben und jedem potenziellen Lead nachzugehen. Denn meistens ergeben sich aus jeder Absage zwei neue Optionen, auf die man verwiesen wird.

Sebastian Stier

Sebastian Stier hat früher eine Zeit lang in Afrika gelebt. Dort ist auch die Idee zu Outbreak Responder gereift.

Für-Gründer.de: Außerdem habt Ihr vom Land Hessen eine Finanzspritze erhalten – was hat es damit genau auf sich und wer kann so eine Förderung bekommen?

Sebastian Stier von CodeSustainable: 

Wir haben im Rahmen der Förderung innovativer Projekte im Gamesbereich des Landes Hessen einen Zuschuss zu unseren Entwicklungskosten bekommen. Durch die Förderung konnten wir viele zusätzliche Dinge umsetzen, die wir ansonsten aus Kostengründen nach hinten geschoben hatten.

Die Förderung können in Hessen ansässige Unternehmen bekommen. Wichtig ist, dass eine Technologie gefördert wird und nicht ein Prototyp.

Für-Gründer.de: Nun ist das Spiel im App-Store – wie waren die Downloadzahlen bisher und wie macht Ihr Werbung?

Sebastian Stier von CodeSustainable: Das Spiel kann man erst seit dem 25.04. im App-Store runterladen. Es ist noch zu früh um Aussagen über die Downloadzahlen zu machen. Wir hoffen, dass das Spiel viele Menschen begeistert und weiterempfohlen wird. Werbung machen wir bislang nicht. Wie bereits erwähnt, spenden wir einen Teil unserer Umsätze an Malariaprojekte. Die Organisationen hinter den Projekten sollen im Gegenzug mit der Verbreitung des Spiels helfen und ihre Kommunikationskanäle einsetzen.

Für-Gründer.de: Wie sieht Euer Geschäftsmodell bei dem Spiel aus?

Sebastian Stier von CodeSustainable: Das Spiel ist free-to-play. Wir legen Wert darauf, dass man auch ohne etwas zu kaufen weiterkommt. Die ersten 16 Level sind kostenlos, die zwei weiteren Kapitel mit je 8 Leveln kann man sich für 89 Cent dazu kaufen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit in-App Käufe zu tätigen.

Für-Gründer.de: Was ist in den nächsten 1 bis 2 Jahren bei CodeSustainable geplant?

Sebastian Stier von CodeSustainable: Wir hoffen, dass Outbreak Responder sehr erfolgreich wird und uns noch eine Weile beschäftigen wird. Als Nächstes planen wir eine Version für Android und dann weitere Level. Was in zwei Jahren ist, kann ich jetzt noch nicht abschätzen, aber wir haben schon noch ein paar Ideen in der Schublade.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Wer sich auch im Kampf gegen Malaria versuchen möchte, kann Outbreak Responder im App-Store kostenfrei herunterladen.

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Schwindelfrei filmen mit Multicoptern von Skynamic

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Zielgenau aus der Luft filmen, beeindruckende Landschaften aus der richtigen Perspektive in Szene setzen…klingt spannend? Ist es auch. Skynamic bietet professionelle Aufnahmen für Film und Werbung mit Hilfe von Multicoptern – so heißen die an Drohnen erinnernden Maschinen – an. Ferdinand Wolf spricht über die Geschäftsidee und worauf man beim Filmen aus der Luft achten muss.

Zum Schluss des Interviews gibt es noch ein besonderes Highlight – ein Flug der Multicopter beim Sonnenaufgang vor der Frankfurter Skyline.

Für-Gründer.de: Hallo Herr Wolf, wofür setzen Sie Ihre Multicopter ein und wie ist die Idee entstanden?

Ferdinand Wolf von Skynamic: Momentan setzen wir unsere Drohnen ähnliche Multicopter hauptsächlich für Videoaufnahmen ein. Die Idee professionelle Luftaufnahmen mit Multicoptern anzubieten, kam zum einen durch mein langjähriges Hobby, den Modellflug und zum anderen durch meine Tätigkeit als Fotograf. Durch diese beiden Tätigkeiten konnte ich meine fliegerische Erfahrung mit dem Sinn für Ästhetik im Bild kombinieren.

Der letzte Anstoß Luftaufnahmen professionell anzubieten, kam durch den Kontakt mit zwei Filmern, die bereits Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hatten. Sie haben mich darin bekräftigt, dass die Erfahrung des Piloten einer der wichtigsten Faktoren für gute Aufnahmen ist. Heute filmen wir im Team mit einem Piloten und Kameraoperator für Film, Fernsehen und Werbung. Unsere Hauptkunden sind Autohersteller, die die neuartigen Bilder werbewirksam verwenden.

Ferdinand Wolf von Skynamic

Ferdinand Wolf kam über sein Hobby Modellflug und seine vorige Arbeit als Fotograf auf die Idee von Skynamic.

Für-Gründer.de: Worauf kommt es beim Filmen mit der Drohne an?

Ferdinand Wolf von Skynamic:

Es ist vor allem die Teamarbeit, die eine Szene von anderen absetzt. Pilot und Kamera-Operator müssen das gleiche Bild im Kopf haben, da sie gemeinsam die Bildbewegung beeinflussen.

Die bereits erwähnte Erfahrung des Piloten ist ein Faktor, um schnell, dynamisch und präzise Kamerafahrten realisieren zu können, die auch eine Schienenfahrt am Boden oder einen Kamerakran ersetzen können.

Für-Gründer.de: Warum wackeln die Bilder in der Luft nicht?

Ferdinand Wolf von Skynamic: An unseren Coptern befinden sich sogenannte Kamera-Gimbals. Diese sind über alle drei Bewegungsachsen mit Spezialmotoren stabilisiert. Somit stören beispielsweise Windböen das Bild nicht.

Wie dies aussehen kann, zeigt das nachfolgende Video:

Für-Gründer.de: Was kosten die fliegenden Kameras in der Anschaffung und wie haben Sie Ihre Selbstständigkeit finanziert? 

Ferdinand Wolf von Skynamic: Der Preis eines kompletten Copters inklusive Akkus und Kameras liegt bei circa 14.000 Euro. Für den Kundeneinsatz werden in jedem Falle zwei Multicopter benötigt, um bei einem Ausfall direkt weiter arbeiten zu können. Die Investitionen wurden privat finanziert.

Für-Gründer.de: Was haben Sie bisher schon gefilmt und für wen waren Sie im Einsatz?

Ferdinand Wolf von Skynamic: Das Jahr 2014 ging recht rasant los, was uns auch in unserem Denken bestärkt hat. Allein im Frühling waren wir tätig für das ZDF, Audi Canada, Audi Deuschland, Mainz05, RedBull, Panasonic und Mercedes Benz. Gefilmt wurden Fernsehdokumentationen, Imagefilme, Virales und Autowerbung.

Für-Gründer.de: Wie läuft ein klassischer Auftrag für Sie im Detail ab?

Ferdinand Wolf von Skynamic: Üblicherweise werden wir über eine Filmproduktion engagiert, die für Ihren Kunden, der beispielsweise Audi sein kann, Luftaufnahmen für eine Produktion benötigt. Dabei werden einerseits Bilder aus großer Höhe und andererseits Kamerafahrten nah am Motiv gewünscht, was unser Spezialgebiet ist.

Zuerst besprechen wir mit dem Kunden die gewünschten Aufnahmen und holen dann dafür die benötigten Genehmigungen ein. Am Drehtag arbeiten wir vor Ort meist parallel mit einem Filmteam zusammen, das für die Bodenaufnahmen zuständig ist.

Für-Gründer.de: Wie machen Sie Werbung für Ihre Dienstleistungen und wer gehört zu Ihrer Zielgruppe?

Ferdinand Wolf von Skynamic: 

Wir haben Online-Werbung gemacht und pflegen unsere Kontakte ganz altmodisch im persönlichen Gespräch. Wir werden auch immer bekräftigend weiterempfohlen, wofür wir sehr dankbar sind. Mundpropaganda ist immer noch die beste Werbung.

Für-Gründer.de: Brauchen Sie eigentlich Genehmigungen für den Einsatz der Hexacopter oder ist alles erlaubt?

Ferdinand Wolf von Skynamic: Für den Einsatz von unbemannten Fluggeräten wie unserem Hexacopter gibt es in Deutschland strenge Richtlinien, die von uns eingehalten werden müssen. Der Betreiber benötigt eine spezielle Versicherung und Aufstiegsgenehmigungen. Für spezielle Einsätze müssen zudem noch Genehmigungen beim Ordnungsamt und der Polizei eingeholt werden.

Für-Gründer.de: Was planen Sie in den nächsten Monaten bei Skynamic?

Ferdinand Wolf von Skynamic: Neben Werbung, Web und TV Aufträgen interessiert uns besonders der Spielfilm an sich. Zudem planen wir eine Kooperation mit einer Drohnen-Firma, die sich auf technische Messung, Schadensinspektion und weitere industrielle Gebiete spezialisiert.

Für-Gründer.de: Und zum Abschluss: was würden Sie denn gerne mal filmen?

Ferdinand Wolf von Skynamic: Ein Wüstenrennen wie die Baja 1000 in Mexico.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg und guten Flug!

Und zum Abschluß gibt es noch ein weiteres Highlight von SKYNAMIC: der Sonnenaufgang über der Skyline von Frankfurt.

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Die beliebtesten Gründer der letzten sechs Monate

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Jeden Freitag erzählen interessante Gründer auf unserem Blog ihre Erfolgsstory. Nun ist die erste Jahreshälfte 2014 vorbei und es ist Zeit einen Blick auf die meistgelesenen Gründerstories der letzten sechs Monate zurückzuwerfen.

Auf Omas Pfaden zu Erfolg: modische Häkelei von Myboshi

Massenproduktion ist out, individualisierte Kleidung hingegen in. Im Februar erzählte uns einer der Gründer von Myboshi, Thomas Jaenisch, die Erfolgsgeschichte hinter dem Start-up, das innerhalb kürzester Zeit seine gehäkelten Mützen zum Kultobjekt avancieren ließ. Das junge Modelabel rund um die berühmtesten Häkelmänner Deutschlands legte in der vergangenen Zeit ein beträchtliches Wachstum hin. Mit dem Wachstum kam auch mehr Verantwortung hinzu:

Heute tragen wir eine große Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und unserer Firma und je weiter wir wachsen, desto größer wird die Verantwortung. Daher sind der Dialog und das gemeinsame Entscheiden viel wichtiger geworden. Wenn man allerdings wie wir das Glück hat, täglich auf ein fröhliches und motiviertes Team zu treffen, dann fällt einem der Weg zur Arbeit nicht sehr schwer.

Myboshi Gründer

Die Produkte von Myboshi sollen mehr als bloßes Modeaccessoire sein.

Der optimierte Webauftritt mit OnPage.org

Der Mitgründer von OnPage.org, Andreas Bruckschlögl, gibt Unternehmen und Webseitenbetreibern mit seiner webbasierten Software die Möglichkeit zur Optimierung des eigenen Webauftritts. Die Software liefert genaue Analysen hinsichtlich der On-Page Optimierung und leistet damit ein verbessertes Qualitätsmanagement. Unter anderem fließen relevante Faktoren bezüglich des Inhalts und der Suchmaschinenoptimierung in die Analysen mit ein.

Als einer der schwierigsten Herausforderungen beim Wachstum gestaltete dabei die Mitarbeiterauswahl, die das Unternehmen vor eine schwierige organisatorische Herausforderung stellte. Auf die Frage nach den nächsten Unternehmensschritten antwortete Andreas Bruckschlögl im Für-Gründer.de Interview im Januar:

Es gibt noch sehr viel Potential auf dem Markt, da noch sehr viele Webseitenbetreiber, vor allem Mittelständler, Unterstützung bei der Optimierung und dem Qualitätsmanagement ihrer Webseiten benötigen. Hier kommen wir zum Zug. Langfristig wollen wir natürlich auch andere Märkte erobern und bereiten uns auf die Internationalisierung vor.

Andreas Bruckschlögl von OnPage.org

Gründer und Geschäftsführer Andreas Bruckschlögl hat mit seinem Start-up OnPage.org ein Unternehmen geschaffen, das Webbetreibern die Optimierung ihrer eigenen Webseite ermöglicht.

Schluss mit dem Sauceneinerlei: Saucenfritz bringt frischen Wind in die Fertigsaucen

Ökologisch nachhaltige Lebensmittel und Bio Gourmet Produkte sind gefragter denn je. Kaum jemand kommt am Trend der bewussten Ernährung vorbei.  Das Start-up Saucenfritz lässt dabei das Herz aller Saucenliebhaber höher schlagen. Hausgemachte Saucen nach eigenem Rezept sollen Genießern ein besonderes kulinarisches Ergebnis bieten, wobei der Vertrieb über mehrere Kanäle stattfindet: Die Produkte werden bereits an Bio-Großhändler, Bio-Märkte, Reformhäuser, Online-Partner, regionale Supermärkte, Feinkostmärkte geliefert und gleichzeitig auch über den Salatfritz Online Shop und Private Label Kunden vertrieben. Jan Daniel Fritz verriet uns Anfang des Jahres im Interview, dass Salatsaucen schon im Kindesalter seine Spezialität waren:

Salatsaucen waren immer meine Spezialität. Das fing schon im Alter von neun Jahren an. Meine Cousine erinnert sich noch heute an unsere Salatsaucenbattles bei den Großeltern und wie ich als erster auf die Idee kam, Marmelade anstatt Zucker zu verwenden.

Mehr über Saucenfritz in einem kleinen Video:

Curated Shopping für Frauen: Kisura mit VC-Spritze

Die Besonderheit bei Kisura ist  der Fokus auf eine individuelle Beratung beim Einkauf. Die Kundinnen werden beim Einkleiden von Kopf bis Fuß beraten und können bei Bedarf in einem Telefongespräch erzählen, worauf sie besonderen Wert legen – alles ganz bequem von zu Hause aus. Danach werden die ausgewählten Kleidungsstücke in einem virtuellen Showroom von den Stylisten präsentiert. Bereits mehrfach führte Für-Gründer.de mit Tanja Bogumil, Gründerin der Shopping-Plattform Kisura, Interviews über ihr Start-up. Im Interview im Februar berichtete uns die Gründerin mehr über die Entwicklungen im letzten Geschäftsjahr und die Tücken bei der Investorensuche – besonders hinsichtlich der Vertragsgestaltung um auch Folgefinanzierungen den Weg freizuräumen:

Die Gestaltung des Gesellschaftsvertrages bei der ersten Seed-Runde war insofern herausfordernd, da wir mit diesem Vertrag die Basis und Struktur für die Zusammenarbeit den bestehenden, aber auch zukünftigen Gesellschaftern schaffen mussten. Der Vertrag beinhaltet zum Beispiel Exit-Regelungen und Veräußerungsrechte, die in der Gründungsphase nicht immer sofort greifbar sind. Es ist jedoch essentiell wichtig, sich genau hier umfassend damit auseinanderzusetzen und sich professionellen Rechtsbeistand zu holen. Ein guter Vertrag erleichtert auch den Eintritt weiterer Investoren bei Folgefinanzierungsrunden, da man darauf aufbauen kann.

Tanja Bogumil von Kisura

Tanja Bogumil, Gründerin von kisura.de

Neue TinkerBots erobern den internationalen Markt

Die Roboter aus dem Baukasten, TinkerBots genannt, sind seit geraumer Zeit im Start-up-Kosmos unterwegs. Nach dem Legoprinzip können verschiedene Teile zu einem Roboter zusammengesteckt und zu Leben erweckt werden. Die neue Art von Spielzeug soll Kindern ohne Programmierkenntnissen dabei mit einfachen Handgriffen die Möglichkeit geben interaktive Roboter zu bauen und diese zu steuern.

Dr. Matthias Bürger stellte im Interview mit Für-Gründer.de im Mai die neuen TinkerBots vor und erzählte neben seiner Reise in die USA auch von der Suche nach Investoren und gab Start-ups bei der Suche nach Investoren den Ratschlag:

Man sollte sich frühzeitig mit dem Standpunkt von Investoren vertraut machen. Je besser man versteht, worauf Investoren achten und was sie wollen, desto bessere Chancen hat man in den Verhandlungen.

Einen Eindruck von die TinkerBots erhalten Sie hier:

Das Team von Für-Gründer.de freut sich schon auf die spannenden Gründerstories der zweiten Jahreshälfte! Gerne präsentieren wir auch Ihre Gründerstory, schreiben Sie uns!

UggaUgga: Die Naturburschen starten durch!

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 In unserer Rubrik Gründerstorys – Gründer stellen sich vor konnten wir bereits in der Vergangenheit Existenzgründer aus dem Bereich maßgeschneiderter Reisen vorstellen. Heute sprechen wir mit Uwe Herbst, einem der beiden Existenzgründer von UggaUggaTours – ein Reiseveranstalter nur für Männer und Söhne.

Für-Gründer.de: Hallo Uwe, Ugga Ugga hört sich ja sehr archaisch an, wofür steht der Name und was genau verbirgt sich hinter der Geschäftsidee?

Uwe Herbst von Ugga Ugga Tours:

Ja, Ugga Ugga steht für ein wildes und kraftvolles Leben. Auch für eine Zeit frei von medialer Berieselung, sowie ein inneres und äußeres Kräftesammeln in der Natur. Ugga Ugga steht für praktisches Erleben, für Spaß und die Erkenntnis, dass wir gemeinsam stark sein können.

Mit diesem Ur-Laut im Namen geben wir schon einen Hinweis auf das, was unsere männlichen Kunden von uns erwarten dürfen: eine natürliche, inspirierende, Umgebung, ein – nach außen – einfaches Leben in Gemeinschaft sowie echtes Abenteuer. Wir würzen das Ganze noch mit ein paar knackigen Aufgaben, deren Attraktivität sich niemand entziehen kann und setzen damit Impulse für eine innerlich reich erlebte Tour: für Väter, Söhne und Jungen.

Back to the roots: die beiden Gründer wollen mit ihrer Geschäftsidee die Urinstinkte im Mann wecken!

Back to the roots: die beiden Gründer wollen mit ihrer Geschäftsidee die Ur-Instinkte im Mann wecken!

Für-Gründer.de: Wie seid Ihr auf diese Geschäftsidee gekommen? Und sind Reisen für Väter und Söhne mit einer Zielgruppe wie die der für Jungen mit Hyperaktivitätsstörungen kompatibel? Und noch etwas: Was verbirgt sich eigentlich hinter den Kampfesspielen?

Uwe Herbst von Ugga Ugga Tours: Viele Väter möchten mehr Zeit mit ihren Söhnen verbringen und ihren Söhnen geht es umgekehrt genauso. Am besten wäre es noch, wenn diese Zeit so ausgefüllt ist, dass sie selbst nach Jahren zum gemeinsamen Erinnern taugt, um später auch in Erinnerungen schwelgen zu können à la „Weißt du noch …?”

Das ist ein inneres Bedürfnis, dem wir mit Ugga Ugga Tours einen äußeren Rahmen geben. Mit Papa zusammen einen Fluss ohne Brücke und ohne Boot zu überqueren, oder mit dem Sohn eine Seilrutsche bauen. Diese Erlebnisse schaffen Verbindungen und langfristig stellen sie für beide Seiten eine positive Erinnerungsmöglichkeit dar.

In Familien in denen Jungen mit der Diagnose einer Hyperaktivitätsstörung leben, ist die Ausgangslage ja zunächst dieselbe: Es gibt einen Vater und es gibt einen Sohn. Der Sohn befindet sich aber in einem Zustand innerer Zurückgezogenheit. Ihn wieder näher an den Alltag zu binden, ist dabei eine große Aufgabe für alle Eltern. Ugga Ugga unterstützt diesen Weg mittels praktischer Erfahrungen. Erst dem realen, spürbaren und sinnhaften Erleben kann im günstigsten Fall ein „inneres Erwachen” folgen. Das Erlebnis und die Gemeinschaft sprechen für sich.

Kampfesspiele® bieten die Möglichkeit über Kampf und Spiel miteinander in Kontakt zu kommen. Das Ganze in einem fairen Rahmen, in dem Fairness aus dir selbst kommt und nicht von außen kontrolliert werden muss. Das macht jede Menge Spaß und kann im Übrigen auch im Wald praktiziert werden. Insofern bekommt jeder Kunde der Abenteuerreise auch immer noch ein zusätzliches Bonbon.

In ihrer reinen Form sind Kampfesspiele® indes geeignet, um produktive Gruppenprozesse in Männerteams zu beschleunigen. Das Ganze – wie könnte es anders sein – mit viel Spaß und vollem körperlichen Einsatz.

Für-Gründer.de: Wie genau funktioniert die Buchung bei Ugga Ugga Tours und welche Voraussetzungen müssen die Teilnehmer einer Gruppe erfüllen? Stichwort: Sportlichkeit.

Uwe Herbst von Ugga Ugga Tours: Die Teilnehmer sollten gesund und neugierig sein. Eigenschaften wie Gewicht oder Größe sind egal, weil es für verschiedenste Kooperationsspiele auch verschiedenste Männer braucht. Nur sollten alle Teilnehmer in der Lage sein abseits vom gewohnten Pfad selbstständig zu laufen.

Die Buchungsanfrage erfolgt durch den Interessenten. Wir senden anschließend eine Bestätigung, wenn noch Plätze verfügbar sind. Erst danach erfolgt die Anzahlung durch den Kunden.

Für-Gründer.de: Ihr kommt ja beide aus der Pädagogen-Richtung, daher ist die Frage naheliegend, welche erzieherischen Erfahrungen sollen die Teilnehmer Eurer Angebote mitnehmen?

Uwe Herbst von Ugga Ugga Tours: Wenn wir mit der Absicht in den Wald gehen würden, unsere Kunden erziehen zu wollen, dann würden wir sie nicht ernst nehmen und uns über sie stellen. Als Organisatoren haben wir natürlich eine Führungsposition und nehmen diese auch wahr. Unsere Philosophie ist aber, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen. Das erwarten Männer von Männern.

Die Erziehung der Söhne bleibt immer Aufgabe ihrer Eltern. Wir setzen nur Impulse und stiften eine Möglichkeit, Zeit sinnvoll und erfüllt zu verbringen. Wer also neugierig, mutig und kooperativ handelt, wird aus den intensiven Erlebnissen heraus eine Menge positiver, persönlicher Erfahrungen mit nach Hause nehmen.

Die verschiedenen Touren von UggaUggaTours bringen die Teilnehmer zurück in die Wildnis.

Die verschiedenen Touren von Ugga Ugga Tours bringen die Teilnehmer zurück in die Wildnis.

Für-Gründer.de: Mit Verlaub brennt uns eine sehr persönliche Frage unter den Nägeln: Was treibt Männer mittleren Alters noch dazu, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen?

Uwe Herbst von Ugga Ugga Tours: Der Apfel fällt…vom Baum, wenn er reif ist!

Für-Gründer.de: Wie viel Zeit war notwendig das Konzept von Ugga Ugga Tours zu erarbeiten und wie habt Ihr Euch auf die finale Existenzgründung vorbereitet?

Uwe Herbst von Ugga Ugga Tours: Die Idee entstand vor gut 1 ½ Jahren. Sie wurde umso konkreter, umso mehr wir sahen, dass wir an einem Thema arbeiten, das wichtig ist. Dann erfolgte ein Schritt dem anderen.

Für-Gründer.de: Habt Ihr Tipps für Gründungsinteressierte, die aufgrund Ihres fortgeschrittenen Alters an einer Gründung zweifeln?

Uwe Herbst von Ugga Ugga Tours: Wer zweifelt, steht sich selbst im Weg. Und wer sich innerlich zu alt fühlt, zweifelt. Ein Vorteil eines „fortgeschrittenen Alters” ist ja, dass man über ein Mehr an Erfahrungen verfügt. Diesen Erfahrungsschatz weiterzugeben, war ein wesentlicher Bestandteil unserer Überlegungen.

Für-Gründer.de: Wie geht es nach dem Start weiter mit Ugga Ugga Tours, wo wollt Ihr in den nächsten zwei bis drei Jahren stehen?

Uwe Herbst von Ugga Ugga Tours: Zunächst einmal werden wir uns am Markt positionieren. Ein Anfang ist ja mit der Website gemacht. Wir vernetzen uns. Wir spüren eine gewisse Resonanz und schauen, was auf uns zukommt, Sind erst einmal die ersten Fahrten erfolgreich verlaufen, wachsen wir wie jedes andere Unternehmen.

Für-Gründer.de: Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Uwe Herbst von Ugga Ugga Tours: Wir wünschen auch euch alles Gute und bedanken uns für die Aufmerksamkeit.
UGGA UGGA!

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Raus aus der Bank und rein in die Selbstständigkeit!

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In Deutschland drängt es immer mehr Banker in neue Branchen oder die Selbstständigkeit. Unter dem Titel „Banker nach der Finanzkrise” liest man in den letzten Jahren immer wieder von Neuanfängen der Finanzler. Und so sprechen wir heute mit Ex-Banker Christian Reister, der sich gemeinsam mit einem Experten für Streichinstrumente mit der Firma VIOLIN ASSETS selbstständig gemacht hat.

Für-Gründer.de: Hallo Herr Reister, was gefiel Ihnen nicht mehr an Ihrem gut bezahlten Job in der Bank?

Christian Reister von VIOLIN ASSETS: Reden wir lieber darüber, was mir gut gefiel: ich hatte als Angestellter stets interessante Gestaltungsbereiche inne. Ich war vor allem in Aufbau-Rollen tätig, also dem klassischen Business Development, und bin meinen früheren Arbeitgebern für die spannenden Herausforderungen dankbar. Die Vielzahl an Erfahrungen bringe ich in das neue Unternehmen bestens ein, denn auch hier geht es um Aufbau und strategische Geschäftsentwicklung.

Vom Angestelltendasein in der Bank zur Selbstständigkeit: Christian Reister

Vom Angestelltendasein in der Bank zur Selbstständigkeit: Christian Reister

Für-Gründer.de: Was genau steckt hinter der Geschäftsidee von VIOLIN ASSETS? Und wie haben Sie Ihren Partner und Mitgründer Jost Thöne kennengelernt?

Christian Reister von VIOLIN ASSETS:

VIOLIN ASSETS bietet hochwertige Streichinstrumente als Wertanlage an. Gerade in Zeiten von unsicheren Kapitalmärkten bietet die Anlage in Sachwerte viele Vorteile. Die Anlage in Streichinstrumente ist dabei ein perfektes Instrument, um die bisherigen Anlagen zu ergänzen. Mit einer Wertentwicklung von jährlich fünf bis acht Prozent über die letzten 100 Jahre schneiden hochwertige Streichinstrumente besser ab als die meisten anderen Anlageklassen.

Über die Vorteile als Wertanlage hinaus können Investoren auch eine kulturelle Rendite erhalten, indem sie hoch begabten Musikern das Instrument zur Verfügung stellen und die Karriere dieser Musiker optimal fördern. Auch hierbei ist VIOLIN ASSETS dem Investor auf Wunsch behilflich, ein Mäzen zu werden.

Meinen Mitgründer, Herrn Jost Thöne, habe ich durch eine Berufsmusikerin kennengelernt. Die Idee, mit Herrn Thöne ein eigenes Unternehmen zu gründen, kam dann schnell auf, da wir beide die einzigartige Kombination unserer Erfahrungen und Netzwerke erkannten.

Für-Gründer.de: Wie kommen Sie an diese außergewöhnlichen und sehr teuren Instrumente? Fungieren Sie als eine Art Zwischenhändler oder haben Sie als Banker viel Bonus erhalten?

Christian Reister von VIOLIN ASSETS: Durch die langjährige Erfahrung und durch unser Netzwerk können wir die besten Streichinstrumente einer jeweiligen Klasse den Investoren und Mäzenen anbieten. Darüber hinaus hat Jost Thöne in den vergangenen 27 Jahren eine großartige Sammlung aufbauen können, die einen Teil unseres Angebotes darstellt. Ein Investment ist ab 25.000 Euro möglich.

Für-Gründer.de: Wie fing alles an? Welche Hürden mussten Sie überspringen, bevor Sie mit Ihrem Unternehmen auf Kundenakquise gehen konnten?

Christian Reister von VIOLIN ASSETS: Natürlich gibt es einige Grundvoraussetzungen wie den Businessplan, die Webseite und das Firmenvideo. Die GmbH Gründung und das Finden der Räumlichkeiten waren nicht weiter schwierig.

Die eigentliche Essenz unseres Unternehmens ist aber das Zusammenspiel der Expertise für Streichinstrumente und der Expertise für Wertanlagen, wovon unsere Kunden vollständig profitieren. Das lässt sich auch nicht kopieren. Und das lief vom ersten Tag an bestens. Unverzichtbar, wie für jeden Gründer, ist das ausgezeichnete Netzwerk, über das Herr Thöne und ich von je her verfügen.

Für-Gründer.de: Ist der Instrumentenhandel nicht ein Internationales Geschäft? Was unterscheidet VIOLIN ASSETS von klassischen Auktionshäusern? 

Christian Reister von VIOLIN ASSETS: Ja, das Geschäft mit hochwertigen Streichinstrumenten ist ein internationales Geschäft. Im Gegensatz zu Auktionen kauft bei uns der Kunde nicht die Katze im Sack, sondern kann in Ruhe probieren. Auch stehen wir als Verkäufer viel mehr in der Verantwortung für das jeweilige Instrument. Die diskrete und persönliche Abwicklung und die Präsentation der Instrumente in unseren Räumlichkeiten stehen ebenfalls im Gegensatz zum Stress bei Auktionen.

Nach unserem Ansatz betreuen wir unsere Kunden vor und nach der Investition in allen Fragen. Das erforderliche Wissen, um eine sinnvolle Anlageentscheidung zu treffen, erhält der Kunde durch Herrn Thöne und mich. Das Verhältnis beruht auf Vertrauen und ist von ganz anderer Qualität als ein anonymes Kaufen bzw. Bieten.

Für-Gründer.de: Sie geben an, dass es bei den Instrumenten in den letzten Jahren beständige Wertzuwächse gab ist dies quer über alle Preisklassen der Fall oder betrifft dies im Zweifel nur die teureren Instrumente?

Christian Reister von VIOLIN ASSETS: Die Wertentwicklung ist über alle Preisklassen attraktiv. Bei historischen Streichinstrumenten liegt sie bei fünf bis acht Prozent pro Jahr. Das lässt sich leicht anhand der sogenannten Fuchs-Taxe – nach Albert Fuchs’ Taxe der Streichinstrumente von 2008– nachvollziehen.

Die Wertentwicklung für Neubauten liegt oft sogar noch darüber. Hier ist aber ebenfalls wichtig, die besten zeitgenössischen Geigenbauer zu finden, also die Champions League der heutigen Meister.

VIOLIN ASSETS

Streichinstrumente als Wertanlage bei VIOLIN ASSETS

Für-Gründer.de: Was unterscheidet Ihren Kuratoren-Ansatz von klassischen Stiftungen, wie beispielsweise die Deutsche-Stiftung-Musikleben, die gemeinsam mit dem Bund einen Musikinstrumentenfonds 1993 aufgelegt hat?

Christian Reister von VIOLIN ASSETS: Das Ziel, Künstler zu fördern ist für uns wichtiger Teil unseres Angebots. Wir stellen – auf Wunsch – einem Investor hochbegabte junge Menschen vor, die auf ein hochwertiges Streichinstrument angewiesen sind, um ihre Karriere optimal zu entwickeln.

Der Vorteil für die Musiker ist, dass es bei uns keine Altersbeschränkungen gibt, und dass unsere Investoren in der Regel an einer längerfristigen Unterstützung interessiert sind.

Für-Gründer.de: Was und wer steckt hinter Ihrem Gütesiegel VIOLIN ASSETS certified” und müssen Sie für das Gutachten als Unternehmer zahlen oder geht dies zulasten des Kunden?

Christian Reister von VIOLIN ASSETS: Das Gütesiegel „VIOLIN ASSETS certified” wurde durch uns als Ausweis für höchste Qualität eingeführt. Investoren können sich hierdurch leichter orientieren. Es zeichnet Streichinstrumente aus, die sich besonders zur Investition eignen, vergleichbar etwa dem „investment grade” bei Finanzprodukten. Das Siegel hat keine zusätzlichen Kosten.

Des Weiteren können Investoren Zertifikate von unabhängigen Experten aus London, Paris oder Cremona einsehen bzw. erhalten. Dafür können Gebühren entstehen, falls ein Zertifikat neu angefertigt werden soll.

Für-Gründer.de: Was sind Ihre Pläne für die nächsten zwei bis drei Jahre, wo wollen Sie mit VIOLIN ASSETS stehen?

Christian Reister von VIOLIN ASSETS: Die Kombination aus der herausragenden Expertise meines Mitgründers Jost Thöne, und meiner Erfahrung im Bereich Vermögensanlage wird uns in den nächsten Jahren zum Marktführer für Streichinstrumente als Wertanlage machen. Diese gilt es dann auszubauen, um neben Direktinvestments auch weitere Investitionsmöglichkeiten zu entwickeln und anzubieten.

Für-Gründer.de: Zum Abschluss: spielen Sie selbst auch Geige und falls ja, was hat denn Ihre Violine gekostet?

Christian Reister von VIOLIN ASSETS: Ich bin großer Klassikliebhaber und konzentriere mich lieber auf die Betreuung unserer Kunden, aber Herr Thöne ist als ausgebildeter Bratscher vom Fach.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit VIOLIN ASSETS!

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Mehr Sport für Frauen: das Franchise Mrs.Sporty

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Vor rund zehn Jahren gründete Steffi Graf mit Ihren Partnern Valerie und  Niclas Bönström Mrs.Sporty. Seitdem ist eines der größten Franchisesysteme Deutschlands aus dem Unternehmen erwachsen. Carina Dworak erklärt im Interview das hauseigene Franchisesystem und die wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahre. Zudem zeigt sie auf, wie man mit Mrs.Sporty den Weg in die Selbstständigkeit gehen kann.

Für-Gründer.de: Frauen sollen mehr Sport treiben – das ist das Ziel von Stefanie Graf, der prominenten Mitgründerin von Mrs.Sporty. Aufgrund der rasant ansteigenden Mitgliederzahlen scheint das sehr gut zu gelingen –  warum?

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Das Training bei Mrs.Sporty dauert 30 Minuten. Diese kurze Zeit lässt sich bei den meisten Frauen leicht in ihren Alltag integrieren, sodass sie auch regelmäßig zwei bis drei Mal pro Woche kommen. Dadurch gelingt es unseren Mitgliedern sehr gut, ihre sportlichen und gesundheitlichen Vorsätze in die Tat umzusetzen und sie kommen gern wieder.

Carina Dworak von Mrs.Sporty

Carina Dworak von Mrs.Sporty

Für-Gründer.de: Auf Ihrer Homepage schreiben Sie, dass Mrs.Sporty kein klassisches Fitness-Studio ist. Was genau aber machen Sie anders und an welche Zielgruppe richtet sich Mrs.Sporty?

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Die Clubs sind übersichtlich und angenehm. Man fühlt sich sofort willkommen und ist die ganze Zeit durch die Trainer begleitet. Mrs.Sporty orientiert sich komplett an den Bedürfnissen der Frauen – egal welchen Alters. Das Trainingskonzept ist so ausgerichtet, dass die Frauen ganzheitlich Kraft und Ausdauer aufbauen. Die Kombination aus diesem effizienten Training und der individuellen Betreuung jedes einzelnen Mitglieds macht uns einmalig.

Für-Gründer.de: …und was macht Mrs.Sporty als Franchise so viel besser als andere Systeme? Sie wurden ja eben erst wieder ausgezeichnet und als Gewinner des Deutschen Franchise Awards gekürt…

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Besonders sind die intensive Unterstützung unserer Partner und die ständigen Innovationen, die oft auch aus der Inspiration von Partnern entstehen! Im Jahr 2015 feiert Mrs.Sporty zehn Jahre Franchise Jubiläum. In diesen Jahren konnten wir viele Erfahrungen sammeln und sowohl das Produkt wie auch die Serviceleistungen ständig weiter entwickeln. Gerade führen wir eine neue Gerätelinie in unser System ein, PIXFORMANCE – Gewinner des FIBO Innovation Award 2014. Damit können unsere Franchise-Partner ihre Mitglieder noch besser betreuen.

Das Management Team besteht hauptsächlich aus Personen, die selbst Franchise-Partner sind. Wir kennen somit das Tagesgeschäft unserer Franchise-Partner und die Bedürfnisse unserer Mitglieder sehr genau.

Ich bin für die Franchise Expansion zuständig und habe vor sechs Jahren meinen Club in Wien eröffnet. So werden in unserer Zentrale nur Entscheidungen getroffen, die sich vor Ort erfolgreich umsetzen lassen. Dass dies der richtige Weg ist, zeigt sich auch in der hohen Franchise-Nehmer Zufriedenheit.

Mit den neuen Geräten Pixformance konnte Mrs.Sporty auf der Fibo abräumen.

Ein Blick ins Studio von Mrs.Sporty

Für-Gründer.de: Mit 550 Sportclubs in sieben Ländern ist Mrs.Sporty eines der erfolgreichsten Franchise Unternehmen in Deutschland und Europa. In welchen Städten bzw. Bundesländern sehen Sie in Deutschland noch am meisten Potenzial?

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Grundsätzlich sehen wir noch in ganz Deutschland Potenzial für weitere Mrs.Sporty Clubs.

Wir wollen die Anzahl der Clubs verdoppeln! Ganz besonders interessant sind die Regionen Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und da vor allem Stuttgart und Umgebung.

In Österreich ist es besonders der Westen des Landes, der noch freie Standorte zur Verfügung hat.

Für-Gründer.de: Wie genau gehen Sie bei der Standortanalyse vor? Welches sind die wichtigsten Faktoren, um das Potenzial eines neuen Standortes beurteilen zu können?

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Die Standortanalyse ist bei uns ein sehr wichtiges Thema. Wir arbeiten sogar mit einer externen Agentur zusammen, um genau zu analysieren wie beispielsweise die Kundenfrequenz und Kaufkraft an dem jeweiligen Standort aussieht. Wichtig ist, dass es sich um eine Wohngegend oder ein Nahversorgungsgebiet handelt, an dem Frauen ihr Training mit den Tätigkeiten des Alltags verbinden können. Selbstverständlich gibt es auch einen Gebietsschutz pro Club, auf den wir sehr genau achten.

Mit der neuen Art des Trainings fit werden: PIXFORMANCE

Mit der neuen Art des Trainings fit werden: PIXFORMANCE

Für-Gründer.de: Wie läuft der Prozess von der Bewerbungsphase bis hin zur Eröffnung eines Mrs.Sporty Clubs im Detail ab?

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Nachdem erste Fragen durch ein ausführliches Telefonat geklärt sind,  besuchen die Franchise-Interessenten einen Mrs.Sporty Club und können dort direkt in den Alltag eines Franchise-Partners Einblick nehmen. Anschließend kommen sie zum Unternehmertag in die Franchise-Zentrale nach Berlin. Weiter geht es dann mit umfangreicher Unterstützung in den Bereichen Businessplan, Finanzierung, Standort und Ausbildung.

Für-Gründer.de: Und welche Leistungen erhält der oder die Franchise-Nehmerin nach der Eröffnung?

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Noch bevor der Club eröffnet wird, gibt es eine intensive achtwöchige Vorverkaufsphase – eine Besonderheit bei Mrs.Sporty. Dadurch hat der Franchise-Partner schon am Eröffnungstag Mitglieder und einen leichteren Einstieg in den Cluballtag. Es erfolgt eine permanente Betreuung durch Management Coaches, regelmäßige Webkonferenzen, Kongresse und Aktivitäten im Marketing, um nur einige Beispiele zu nennen.

Für-Gründer.de: Suchen Sie eigentlich vorwiegend Franchise-Nehmerinnen oder können sich auch Männer bewerben?

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Selbstverständlich sind auch Männer herzlich willkommen. Der Anteil liegt aktuell bei ca. 20 %. Wenn wir uns die Zahl der Franchise-Partner ansehen, die mehrere Clubs führen, ist der Anteil sogar noch höher.

Nicht nur Frauen tummeln sich unter den Franshise-Partnern von Mrs.Sporty.

Nicht nur Frauen tummeln sich unter den Franshise-Partnern von Mrs.Sporty.

Für-Gründer.de: Lassen Sie uns noch kurz über Zahlen sprechen. Wie viel Eigenkapital muss eine Gründerin mitbringen, um ein Mrs.Sporty Franchise zu eröffnen und wie lange muss man rechnen, bis der Break Even erreicht wird?

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Mit 10.000 bis 15.000 Euro Eigenkapital ist die Eröffnung eines Mrs.Sporty Clubs machbar. Die Gesamtinvestition geht bei 49.000 Euro los. Da sind das Franchise-Eintrittskapital und die Phase bis zur Eröffnung schon berücksichtigt. Sehr erfolgreiche Clubs erreichen den Break Even bereits zur Eröffnung, durchschnittlich spätestens nach sechs Monaten. Dass das so schnell möglich ist, liegt an der intensiven Vorverkaufsphase, von der ich vorher gesprochen habe.

Für-Gründer.de: Und zum Schluss hätten wir gerne noch einen kurzen und knappen Ausblick von Ihnen: Mrs.Sporty wurde 2004 gegründet, vor zehn Jahren. Wo stehen Sie 2024?

Carina Dworak von Mrs.Sporty: Bis dahin wollen wir auf jeden Fall in Deutschland und Österreich flächendeckend präsent sein. Gleichzeitig sehen wir großes Potenzial in den USA und wollen auf jeden Fall den Sprung über den großen Teich wagen. Auch die Expansion in viele Länder von Mittel- und Osteuropa steht fix auf dem Programm.

Für-Gründer.de: Frau Dworak, herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen und Mrs.Sporty weiterhin viel Erfolg!

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Knackiges Geschäft mit Salat: das Franchise Salädchen

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Die moderne Gesellschaft ist ständig beschäftigt und hetzt von Termin A zu Termin B – da bleibt kaum noch Zeit zum Essen! Zwischen Tür und Angel bleibt vielleicht kurz Zeit für Fast Food, doch ist das meist nicht lecker und noch seltener gesund. Salädchen® – mein LieblingsLädchen hat die Problematik erkannt und möchte mit ihrem Geschäftskonzept gesundes Fast Food anbieten. Mit ihrem Franchisekonzept sind die Macher bereits in acht Städten vertreten – weitere sollen folgen.

Für-Gründer.de: Hallo Herr Heinzmann! Als Mitgründer von Salädchen kennen Sie die Herausforderungen, denen man sich als Existenzgründer stellen muss. Welche großen Hürden mussten Sie auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmer überwinden?

Peter Heinzmann von Salädchen: Hallo! Sowohl mein Cousin und Geschäftspartner Felix Heinzmann wie auch ich sind in den bestehenden Familienbetrieb als 3. Generation hereingewachsen. In der Entwicklung von „Salädchen® - mein LieblingsLädchen” haben wir trotzdem erfahren können, welche Hürden es bei der Existenzgründung zu meistern gilt.

Vorab muss man für den Schritt in die Selbstständigkeit größte Motivation mitbringen. Des Weiteren gilt es, stets einen Plan zu haben, den man systematisch verfolgt und jedes Szenario, was eintreten könnte, durchdenkt. Je weniger Überraschungen man auf seinem Weg zum eigenen Geschäft erlebt, desto besser funktioniert der Plan und desto besser ist die Aussicht auf Erfolg.

Dies gilt grundsätzlich, wenn man ein eigenes Konzept verwirklichen möchte, aber auch, wenn man sich einem Franchisesystem anschließen will. Wir von Salädchen haben den besagten Plan und können durch unsere Erfahrung unsere Franchisenehmer meistens vor Überraschungen bewahren.

Mit Salädchen gesundes Fast Food genießen.

Mit Salädchen gesundes Fast Food genießen.

Für-Gründer.de: Was waren für Sie die ausschlaggebenden Punkte für die Entscheidung, die Salat- und Suppenbar „Salädchen® – mein LieblingsLädchen” zu gründen?

Peter Heinzmann von Salädchen: Wir haben in unseren anderen Restaurants und Cafés gemerkt, dass der klassische Mittagstisch eigentlich gar nicht mehr existiert. Speziell die Arbeitszeiten in Unternehmen, aber auch Studiengänge werden heute viel straffer gehalten, als noch vor ein paar Jahren. Die Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen mit Geschäftspartnern oder Freunden bleibt da nicht mehr.

Parallel dazu stieg und steigt in unserem Freundeskreis aber auch in der Gesellschaft allgemein das Interesse an gesunder und frischer Ernährung –  Nährwerttabellen, Produkte ohne künstliche Inhalte wie Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker oder Konservierung sind gefragter denn je.

Wir wollten demnach Fast Food gesund machen – eine Alternative bieten zu Döner, Pizza & Co. Unsere Freunde – und möglichst natürlich auch viele andere Gäste – sollten sich in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre ihr individuelles Frische-Produkt nach eigenen Wünschen zusammenstellen. Zum Wohle der Frische gibt es bei uns auch bewusst nur Salate, Suppen und Ofenknollen – sonst nichts.

Für-Gründer.de: Was macht das Konzept Salädchen Ihrer Meinung nach einzigartig?

Peter Heinzmann von Salädchen: Wir bedienen gleich mehrere Megatrends:

  • Erstens bieten wir frische, gesunde Ernährung, die schnell und to-go angeboten wird.
  • Zweitens ist unser Produkt sehr individuell – jeder unserer Freunde – so nennen wir unsere Gäste – stellt sich sein Essen nach Herzenslust selbst zusammen. Wem Mais im Salat nicht schmeckt, bekommt diesen auch nicht.
  • Und drittens schaffen wir mit Bilderrahmen, Kisschen und Stehlampen eine Wohnzimmeratmosphäre in unseren LieblingsLädchen, die es unseren Freunden selbst bei kurzweiligen Aufenthalten ermöglicht, etwas abzuschalten und den Alltag hinter sich zu lassen.

Für-Gründer.de: Mittlerweile gibt es ein oder mehrere „Lädchen” in sieben Städten – wo besteht Ihrer Meinung nach noch großes Potenzial für neue Salädchen und wie gehen Sie bei der Standortanalyse vor?

Peter Heinzmann von Salädchen: Ab diesem Monat sind es sogar acht Städte! Der oben bereits genannte Plan steht natürlich auch in puncto Standorte und wird akribisch von uns verfolgt. Ich möchte diesbezüglich aber nicht zu sehr ins Detail gehen. Wir sehen grundsätzlich zwei große Potenziale, die wir bedienen möchten.

Einerseits werden wir die Expansion auf mittelgroße Städte mit hohem Studentenanteil fokussieren, weil wir damit bis heute an der Quelle in Marburg/Lahn sehr erfolgreich sind – andererseits möchten wir gerne den Osten Deutschlands mittelfristig mit „LieblingsLädchen” bestücken.

Grundsätzlich sind wir aber national aufgestellt und können bundesweit neue Filialen eröffnen. Des Weiteren wird es ab Winter 2014/15 neben dem klassischen Lädchen eine weitere Verkaufsform geben, an denen man seine Lieblingssalate genießen werden kann.

Für-Gründer.de: Was sind die idealen Voraussetzungen, die ein neuer Franchisenehmer mitbringen sollte?

Peter Heinzmann von Salädchen: Die bereits angesprochene  Motivation ist der Grundstein. Noch dazu müssen Interessenten sich zu 100 % mit der Marke „Salädchen”, unseren Produkten und unserer Philosophie identifizieren können.

Selbstverständlich reichen große Emotionen allein nicht aus, um ein guter Unternehmer zu sein: Kaufmännische Kenntnisse sind unerlässlich, genauso wie Erfahrungen im Personalmanagement und Verkauf von Vorteil sind. Daneben zählen persönliche Grundeinstellungen, wie z.B. ein gutes Verständnis für Hygiene und Sauberkeit.

Im Lädchen selbst sollen sich die "Freunde" wohl fühlen.

Im Lädchen selbst sollen sich die Freunde wohl fühlen.

Für-Gründer.de: Von der ersten Kontaktaufnahme bis hin zur Eröffnung – wie viel Zeit sollten Gründer Ihrer Erfahrung nach da einplanen?

Peter Heinzmann von Salädchen:

Ungefähr 2 Monate, sofern ein passendes Objekt zur Verfügung steht – wir selbst, sowie unsere Partner sind da grundsätzlich sehr schnell. Nichtsdestotrotz sollte man realistisch bleiben und Zeit für Planung und Ausbau des „Lädchens”, parallele Schulung des Franchisenehmers in der Systemzentrale in Marburg, aber auch die gesetzlichen Genehmigungsverfahren und einen eventuellen Finanzierungsprozess bedenken.

Für-Gründer.de: …und wie sieht es mit den Investitionen aus – welche Kosten kommen auf neue Franchisenehmer zu und wie viel Eigenkapital sollte vorhanden sein?

Peter Heinzmann von Salädchen: Die Gesamtinvestition liegt bei durchschnittlich 95.000 Euro netto, welches sich aus der Einstiegsgebühr, die 9.500 Euro beträgt, den Ausbaukosten der Filiale, der Waren-Erstausstattung und einem realistischen finanziellen Puffer für eine ca. sechsmonatige Start-up-Phase bezieht. Mit einem Eigenkapital von 20 % , was ca. 20.000 Euro entspricht, hat man, je nach persönlichen Eigenschaften, sehr gute Voraussetzungen bei von uns ausgewählten Banken einen Kredit zu erhalten – in Sonderfällen waren wir bereits auch schon mit 10-15 % Eigenkapitalanteil erfolgreich.

Peter Heinzmann von Salädchen will mehr als nur eine Magen füllende Speise bieten.

Peter Heinzmann von Salädchen will mehr als nur eine Magen füllende Speise bieten.

Für-Gründer.de: Wie unterstützen Sie neue Franchisenehmer konkret und wie sehen die Konditionen aus?

Peter Heinzmann von Salädchen: Wir unterstützen einen Franchise-Interessenten vorab bei der Entscheidung für Salädchen und bieten ihm Argumente anhand unseres Plans, warum Salädchen für ihn die richtige Wahl ist. Weiter erhält der Franchisepartner folgende Unterstützung:

  • Standortwahl
  • Standortfindung
  • Standortanalyse
  • Finanzierungsberatung
  • Unterstützung bei Bankgesprächen
  • Muster-Businessplan
  • Schulung in der Systemzentrale
  • Schulung in der eigenen Filiale
  • Unterstützung in der Start-up Phase
  • Mitarbeiterhandbuch
  • Franchisenehmerhandbuch
  • quartalsweise stattfindende Qualitätsaudits
  • regelmäßige, anonyme Kontrollen von Geisterkunden
  • Lieferantenmanagement / konzentrierter Warenbezug
  • FIBU-Unterstützung und STB vom Systemsteuerberater
  • Permanente Systemvergleiche zur Wirtschaftlichkeitsanalyse
  • Permanente Markt- und Preisvergleiche
  • Beobachtung von Markttrends
  • Komplettes Marketing
  • Sortiments- und Produktoptimierung

Sie sehen die Liste ist recht lang und könnte sich in Details sicher noch beliebig erweitern lassen. Wir sind, trotz der noch begrenzten Filialzahl, professionell aufgestellt und versorgen den Franchisenehmer von A bis Z.

Als laufende Kosten kommen 5 % Verkaufsprovision vom Netto-Umsatz und 2 % Werbekosten ebenfalls vom Nettoumsatz auf einen Franchisenehmer zu.

Für-Gründer.de: Herr Heinzmann, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

Ein ausführliches Profil von Salädchen finden Sie auch im Franchise-Bereich auf Für-Gründer.de: zum Profil.

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Selbstständig mit Gin aus dem Schwarzwald – geht das?

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Gin aus dem Schwarzwald? Eine eher ungewöhnliche Idee? Aber was für eine! Christoph Keller und Alexander Stein haben es geschafft mit ihrer Liebe zur Brennerei die Herzen von Gin-Liebhabern höher schlagen zu lassen und ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. 

Für-Gründer.de: Hallo Herr Stein, Monkey 47 ist ein Gin aus dem Schwarzwald – wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Alexander Stein von Monkey 47: Im Jahr 2006 hat mich ein Freund auf eine besondere wie außergewöhnliche Ginrezeptur aus dem Schwarzwald aufmerksam gemacht. Nach und nach gefiel mir die Idee, einen handgemachten Gin zu produzieren. Der Rest ist schnell erzählt. Ich habe gekündigt, bin von Detroit in meine Heimatstadt Stuttgart gezogen und habe 2008 damit begonnen der Rezeptur, gemeinsam mit Christoph Keller – einem der renommiertesten Brenner überhaupt – neues Leben einzuhauchen.

Ganz so einfach wie es sich anhört, war es allerdings nicht: Gin aus dem Schwarzwald – heute mag das logisch klingen, aber glauben Sie mir, 2008 hat diese Idee bei vielen Experten überwiegend Unverständnis hervorgerufen.

Schön zu sehen, dass sich dies gewandelt hat, alleine 2014 haben 8 regionale Brennereien ihre Liebe zum Gin sozusagen wiederentdeckt.

Alexander Stein in der Destillerie für den eigenen Gin.

Alexander Stein in der Destillerie für den eigenen Gin.

Für-Gründer.de: monkey47 gehört mit zu den Vorläufern eines wachsenden Trends im Spirituosenmarkt, der zu mehr und mehr kleinen lokalen Destillerien führt – aber aller Anfang war schwer oder?

Alexander Stein von Monkey 47: Uns ging es bei der Gründung weniger darum einem Trend zu folgen bzw. diesem zu entsprechen – 2008 war Gin rein destillatorisch gesehen in Deutschland nicht existent und ebenso nicht auf dem Produktradar der Industrie.

Uns ging es einzig und alleine darum, das bestmögliche Produkt zu destillieren – sehr anspruchsvoll aber auch ebenso spannend wie herausfordernd. Der zentrale Bestand der Gründung ist das Produkt und nicht ein Verwaltungsakt.

Für-Gründer.de: Wie sah es denn beim Thema Genehmigungen aus?

Alexander Stein von Monkey 47: Gut, es ist ja nicht so, als ob die Behörden das zum ersten Mal machen.

Für-Gründer.de: Wie haben Sie das Unternehmen finanziert und welche Finanzierungstipps haben Sie für andere Gründer?

Alexander Stein von Monkey 47: Wir haben verschiedene Investitionsstufen definiert und diese durch Darlehen schrittweise finanziert. Erst das Produkt, dann die Infrastruktur.

Für-Gründer.de: Ihr Geheimrezept für die Mixtur verraten Sie uns sicherlich nicht – aber wie gründet man erfolgreich eine eigene Spirituosenmarke?

Alexander Stein von Monkey 47: In dem man keine Marke gründen will, sondern – so einfach es sich anhören mag – ein qualitativ hochwertiges Produkt herstellt.

Für-Gründer.de: Christoph Keller gehört als Destillateur mit zu Ihrem Team: Wie geht er an neue Kreationen heran und wie sichern Sie die hochwertige Qualität des Gins?

Alexander Stein von Monkey 47:

Der Schwabe würde hier sagen: Kratzen bevor es juckt…Planung ist das A und O. Da unsere Kapazität in erster Linie von den natürlichen Rohstoffen bzw. deren Verfügbarkeiten abhängt, ist eine langfristige Planung zwingend erforderlich.

Was die Kreation anbelangt so ist das Know-how, das sich Christoph in über 10 Jahren angeeignet hat, unabdingbar. Sie verstehen, dass wir dabei aber etwas Informationsgeiz an den Tag legen wollen.

Für-Gründer.de: Sie haben eine große Facebook-Gemeinde – wie setzen Sie Social Media im Marketingmix ein und welche Marketingkanäle nutzen Sie außerdem?

Alexander Stein von Monkey 47: Wir machen einfach was uns gefällt und worauf wir Lust haben, falls das für uns Sinn macht. Soziale Medien sind hier eine tolle Möglichkeit der direkten Kommunikation.

Für-Gründer.de: Was sind Ihre Pläne für die nächsten 12 Monate?

Alexander Stein von Monkey 47: Vielleicht etwas mehr Zeit für meine Kinder haben…

Für-Gründer.de: Aus Fehlern lernt man: Was hätten Sie bei monkey47 rückblickend vielleicht anders gemacht?

Alexander Stein von Monkey 47: Fehler sind wichtig und völlig normal, man sollte nur nicht allzu viele machen. Es gibt keinen speziellen gravierenden Fehler, den wir gemacht haben. Auch wenn es mitunter komisch klingen mag, aber eigentlich haben wir alles ganz ordentlich hinbekommen.

Für-Gründer.de: Und zum Abschluss: was Ihre wichtigsten Tipps für angehende Gründer und was war Ihr letzter Drink?

Alexander Stein von Monkey 47:

Sich selbst nicht allzu ernst nehmen, die Meinung anderer einfordern und Expertisen in Frage stellen.

Mein letzter Drink war ein Monkey Sonic – Monkey 47 ½ Soda und ½ Tonic.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!

Monkey 47

  • Kontakt
    Black Forest Distillers GmbH
    Alexander Stein
    Oberwiesachstrasse 3
    72290 Lossburg – Betzweiler
    Telefon: 074.55 94 68 70
    E-Mail: info@monkey47.com
    Website: www.monkey47.com 

Früher Glossy Box heute Event Inc: Gründerstory

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Ein Studium in Oxford, ein Master in London, CEO bei Glossy Box – Janna Schmidt-Holtz ist viel rumgekommen. Angekommen ist sie nun vorerst in Hamburg (nicht Berlin) und versucht dort mit dem Start-up Event Inc, eine Online-Plattform zur Event-Organisation, erfolgreich zu sein. 

Für-Gründer.de: Hallo Frau Schmidt-Holtz, bevor wir zu Ihrem 2014 frisch gegründeten Start-up Event Inc kommen, möchten wir Sie gern bitten, sich kurz persönlich vorzustellen.

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc: Sehr gern. Liebe zum Detail, Begeisterung für besondere Erlebnisse und ein gutes Händchen für die Organisation haben mich eigentlich schon immer begleitet. Bei der Gründung meines dritten Start-ups Event Inc ist somit auch viel persönliche Motivation, Anspruch und Herzblut eingeflossen.

Das war damals beim Aufbau von Kaiserwetter GmbH & Co. KG, einem Gastronomie- und Cateringunternehmen sowie bei der Entwicklung der Glossybox/Beauty Trend Holding GmbH ganz ähnlich. Bei Glossybox war ich bis 2012 als CEO tätig und ich habe schon immer mit viel Einsatz und Leidenschaft an den Projekten gearbeitet, von denen ich wirklich überzeugt war. Das hat in entscheidenen Momenten bestimmt zum Erfolg beigetragen.

Vor der Gründung meines ersten Unternehmens habe ich drei Jahre Economics & Management an der Universtiy of Oxford studiert und machte danach an der London School of Economics meinen Master in International Relations. Bevor ich zurück nach Deutschland ging, arbeitete ich zwei Jahre als Associate Consultant bei der Unternehmensberatung Bain & Company in London.

Für ein besonderes Event ist eine persönliche Note bei der Organisation vonnöten, weiß Janna Schmidt-Holtz.

Für ein besonderes Event ist eine persönliche Note bei der Organisation vonnöten, weiß Janna Schmidt-Holtz (Mitte).

Für-Gründer.de: Seit 2009 gehörten Sie zum Gründungsteam von Glossybox. Was war dann der Grund dafür, das Unternehmen zu verlassen?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc:

Natürlich war es schwer für mich als Mitgründerin das Unternehmen Glossybox zu verlassen, aber der Ausstieg war zu dem Zeitpunkt aus privaten und beruflichen Gründen sinnvoll für mich. Ein beruflicher Grund war zum Beispiel, dass ich gern mit eigenem Seed Kapital gründen wollte – genauso, wie ich es schon 2009 mit Kaiserwetter gemacht hatte.

Für-Gründer.de: Ihr jüngstes Gründungsprojekt ist eine Online-Plattform für die Event-Planung. Worum geht’s im Detail? Und wie funktioniert sie konkret für Eventorganisatoren und Anbieter?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc: Ganz grundsätzlich bietet Event Inc allen Nutzern eine breite Auswahl an Locations, Cateringanbietern, Fotografen und weiteren Dienstleistern, die für die Organisation einer perfekten Veranstaltung benötigt werden, Diese Auswahl kann durch einen Filter auf jede spezielle Anfrage zugeschnitten werden.

Sollte sich das Angebot einmal nicht als hilfreich erweisen, steht Event Inc mit sogenannten Event Scouts unterstützend und beratend zur Seite, die per Telefon die perfekten Angebote zusammensuchen. Anbieter aus dem gesamten Event-Sektor haben die Möglichkeit, durch eine Bewerbung bei Event Inc in die Datenbank aufgenommen zu werden.

Für-Gründer.de: Das Geschäftsmodell der Glossybox orientiert sich an dem des US-Unternehmens BirchBox. Ist auch Event Inc ein Copycat bzw. wie sind Sie auf die Geschäftsidee gekommen?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc: Ich habe schon immer sehr gern Veranstaltungen organisiert, egal ob für eine kleine oder eine sehr große Runde. Sehr oft ist mir dabei aufgefallen, dass man sich von Website zu Website klicken muss, um alle Punkte auf seiner Liste abhaken zu können. Dadurch bin ich auf die Idee gekommen, eine Seite zu entwickeln, auf welcher all diese Anbieter vereint sind, um die Organisation zu vereinfachen. Somit findet man alle relevante Informationen vom Catering bis zur Location auf Event Inc. Dank des integrierten Filters wird die Suche zusätzlich vereinfacht.

Es gibt zwar einige andere gute und erfolgreiche Ansätze, die dem Konzept hinter Event Inc ähneln, wie beispielsweise Evenup.com in den USA oder Hirespace.com in Großbritannien. Aber die Vision, die Nr.1 Anlaufstelle für jeden zu sein, der ein Event plant, Event-Inspiration sucht, oder nur einen Dienstleister wie zum Beispiel einen DJ sucht, gibt es in diesem Sinne noch nicht.

Für-Gründer.de: Wer und wie groß ist die Zielgruppe in Deutschland? Und welche Klickzahlen können Sie aktuell verbuchen?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc: Die Zielgruppe stellt sich aus sämtlichen Veranstaltern verschiedenster Events zusammen – das können Privatpersonen, Firmen, Event-Agenturen oder auch PR & Marketing-Agenturen sein. All diejenigen, die auf der Suche nach den besten Anbietern für ihre Veranstaltung sind, ohne dafür zu viel Zeit aufwenden zu wollen. Das ist nämlich einer der größten Vorteile von Event Inc: Zeitersparnis neben mehr Kostentransparenz und Inspiration.

Unsere Klickzahlen steigen jeden Monat drastisch. Innerhalb der Zielgruppe variieren sie aber auch stark saisonal. Hochzeitspärchen suchen mehr im Herbst & Winter, um dann im Frühjahr und Sommer zu heiraten. Business Anfragen gibt es eher mehr im Frühjahr und Herbst.

Für-Gründer.de: An welcher Stelle verdient Event Inc Geld?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc:

Die Locations bezahlen uns dafür, dass wir sie online vermarkten. Es ist heute quasi unmöglich oder sehr teuer als einzelne Location bei Google auf der ersten Seite zu sein. Wir bieten den Locations und anderen Anbietern durch unsere Seite die Google Nummer 1 Position durch SEO & SEA. Das hat für die Locations sowie Event-Anbieter natürlich einen Wert.

Abbild der Event Inc-Internetseite

Neben einer Auswahl an Locations kann man auf der Plattform von Event Inc auch das Angebot einiger Caterer oder Agenturen durchsuchen

Für-Gründer.de: Das Unternehmen Glossybox hatte mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Welche Erfahrungen nehmen Sie für Event Inc aus den Ups and Downs der Glossybox mit?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc: Die Gründung eines Start-ups birgt immer wieder Herausforderungen und Probleme, die man überwinden muss. Natürlich lassen diese einen oftmals zweifeln, ob die Entscheidung richtig war. Doch nach jeder überwundenen Herausforderung kommt ein Etappensieg, welcher neu motiviert und immer näher an den Erfolg führt. Genau so war es auch bei Glossybox. Glossybox ist heute ein sehr umsatzstarkes und profitables Unternehmen mit einer guten Zukunft.

Konkrete Beispiele von Erfahrungen, die ich während der Glossybox Zeit lernen durfte, gibt es natürlich etliche. Eine sehr wichtige Erfahrung war, das Geschwindigkeit nicht alles ist. Manchmal ist es besser, sich etwas mehr Zeit zu nehmen, Dinge solide zu durchdenken und sie mit einer höheren Qualität und Nachhaltigkeit umzusetzen. Im Start-up, wo die Zeit immer ein sehr wichtiger Faktor ist, gilt es hier die goldene Mitte zu finden.

Für-Gründer.de: Neben Event Inc führen Sie auch das Unternehmen Kaiserwetter Catering. Wie lassen sich beide Unternehmen miteinander vereinbaren?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc: In beiden Unternehmen habe ich großartige Teams, auf die ich mich voll und ganz verlassen kann. Zum einen gebe ich meinen Mitarbeitern das Gefühl, dass alle gleichwohl für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich sind und einen sehr wichtigen Teil dazu beitragen. Zum anderen lasse ich sie auch selbstständige Entscheidungen treffen – so ist eine perfekte Team-Arbeit mit einer hohen Motivation gewährleistet. Auf diese Weise ist es mir möglich, parallel beide Unternehmen erfolgreich zu führen.

Für-Gründer.de: Und jetzt Hand aufs Herz! Wie viel Freizeit bleibt Ihnen am Ende des Tages?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc.: Letztes Jahr sehr wenig. Aber wenn man seinen Beruf so sehr mag, dass man während des Tages nicht auf die Uhr schaut, dann ist das keine große Bürde. Start-up Phasen waren noch nie sehr freizeitlastig. Es ist aber wichtig zu sagen, dass es Phasen sind. Ich habe in meinem Leben nicht das Gefühl, dass ich viele Reisen, Feste, Zeit mit Freunden und Familie, oder andere schöne Dinge auf der Strecke lassen musste.

Für-Gründer.de: Hauptsitz beider Unternehmen ist Hamburg. Wie lautet Ihr Fazit, wenn Sie die Start-up-Standorte Berlin und Hamburg gegenüberstellen? Wo sind Gründer Ihrer Ansicht nach besser aufgehoben?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc: Viele Start-ups zeigen, wie erfolgreich Gründer auch in Hamburg sein können – beispielsweise www.rebelle.de oder auch Hanse Ventures. Von daher bin ich der Meinung, dass auch Hamburg ebenfalls ein gutes Pflaster für Gründer ist. Unsere IT-Agentur Akra beweist das auch. Wenn man in Berlin nach guten Programmierern sucht, ist das oft ein abgegrastes Feld. Natürlich hat Hamburg aber noch einiges aufzuholen, um Berlin als Gründer-Hauptstandort auszustechen.

Für-Gründer.de: Welche Unternehmensziele verfolgen Sie mit Event Inc im kommenden Jahr? Und wie soll es langfristig weitergehen?

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc: Wir haben das Ziel, dass Event Inc die Nummer eins Anlaufstelle für Veranstalter jeglicher Art deutschlandweit wird und an Bekanntheit gewinnt. Privatpersonen und Firmen sollen sofort an Event Inc denken, wenn es um das Thema Eventplanung geht.

Für-Gründer.de: In einer Pressemeldung machen Sie neugierig darauf, das Geheimnis einer perfekt organisierten Veranstaltung zu kennen. Verraten Sie uns doch bitte wenigstens ein paar Zutaten.

Janna Schmidt-Holtz von Event Inc: Die Gästeliste ist immer ein guter Anhaltspunkt:

  • Welche Location passt gut?
  • Und welche Art von Catering sollte gewählt werden – gesetztes Essen, um intensive Gespräche mit den Sitznachbarn führen zu können oder Flying Buffet, um viele Kontakte zu knüpfen?

Außerdem weiß ich aus Erfahrungen, dass man einer Veranstaltung immer eine besondere, persönliche Note geben sollte, damit sie im Gedächtnis bleibt.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!

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Event Inc Logo

absence.io organisiert Arbeitszeiten in Unternehmen

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In München entwickelt das Start-up absence.io ein Programm für das optimale Personalmanagement. Das Tool für die Urlaubsplanung und Abwesenheit von Mitarbeitern übernimmt die Organisation von Arbeitszeiten als Software-as-a-Service-Lösung. So sollen die lästigen Excel-Listen abgeschafft werden.

Für-Gründer.de: Hallo Herr Rohany, Sie sind einer der zwei Gründer von absence.io. Worum handelt es sich bei dem gleichnamigen Produkt?

Nikbin Rohany von absence.io: Wir machen Abwesenheits- und Urlaubsverwaltung innerhalb von Unternehmen effizienter. absence.io ist eine cloud-basierte Applikation, die neben grundlegender Fehlzeitenerfassung, eine transparente Abwicklung aller Urlaubsanträge und Genehmigungsprozesse ermöglicht. Die Onlineurlaubsverwaltung ist einfach zu bedienen und von überall aus nutzbar. Urlaubstage und andere Abwesenheiten von Mitarbeitern sind jederzeit im System einsehbar; so können Überschneidungen vermieden und Urlaubsvertretungen frühzeitig organisiert werden. Neben der Urlaubsverwaltung ist geplant, die Applikation mit zusätzlichen Modulen zu erweitern. Diese können nach Bedarf individuell hinzugefügt werden.

Nikbin Rohany vereinfacht mit dem Start-up absence.io die Arbeitszeit- und Teamorganisation von Unternehmen.

Nikbin Rohany vereinfacht mit dem Start-up absence.io die Arbeitszeit- und Teamorganisation von Unternehmen.

Für-Gründer.de: Warum war es Zeit für absence.io?

Nikbin Rohany von absence.io: Klein- und mittelständische Unternehmen standen in den letzten Jahren vor dem Problem, dass bestehende HR-Applikationen zu komplex, teuer und unflexibel waren. Das macht diese Produkte unattraktiv. Aus diesem Grund sind in diesen Unternehmen nach wie vor unzählige Excel-Listen das Werkzeug für alltägliche Organisation wie unter anderem die Urlaubsverwaltung.

Mit absence.io schaffen wir eben genau diese zeitaufwendigen, intransparenten und nervigen Excel-Listen ab. Mit unserem sehr stark nutzerzentrierten Vorgehen, bringen wir den Nutzern zudem ein völlig neues Softwareerlebnis.

Für-Gründer.de: An wen richtet sich die Software konkret und wie groß ist die Zielgruppe?

Nikbin Rohany von absence.io: Die Software richtet sich primär an alle Unternehmen und Teams mit einer Größe von 15 bis 500 Mitarbeitern. Dabei sprechen wir allein im deutschsprachigen Raum von rund 15 Millionen potentiellen Nutzern.

Für-Gründer.de: Und im Vergleich dazu: wie groß ist der derzeitige Nutzerkreis?

Nikbin Rohany von absence.io: Wir haben absence.io erst am 1. Januar 2015 offiziell gelauncht und verzeichnen bereits einen Nutzerkreis von ca. 1.500 Nutzern. Wir stehen in sehr engem Kontakt mit unseren Kunden und das Feedback ist soweit hervorragend.

Wann ist welcher Mitarbeiter anwesend? Wie sollte das Team am besten koordiniert werden, damit der Betrieb selbst bei keiner Vollbesetzung weiterläuft?

Wann ist welcher Mitarbeiter anwesend? Wie sollte das Team am besten koordiniert werden, damit der Betrieb selbst bei keiner Vollbesetzung weiterläuft?

Für-Gründer.de: Welche Marketingmaßnahmen ergreifen Sie, um absence.io in die Unternehmen zu bringen?

Nikbin Rohany von absence.io: Unser Fokus liegt aktuell sehr stark auf Public Relations und Inbound Marketing. Wir optimieren unsere Landing Page kontinuierlich und versuchen parallel mit geeigneten Artikeln in Online- und Printmedien auf uns aufmerksam zu machen.

Für-Gründer.de: Was spricht aus Ihrer Sicht gegen die Verwaltung der Urlaubs- und Fehltage der Mitarbeiter mit Excel?

Nikbin Rohany von absence.io: Wenn wir das Beispiel der Urlaubsverwaltung im Detail betrachten, wird sehr schnell ersichtlich, dass Excel hierfür nicht das geeignete Medium ist. Eine Excel-Liste liegt meist bei einer Person und ist somit nicht unbedingt vom restlichen Team einsehbar.

Hinzu kommt, dass diese Liste prinzipiell nur von einer einzelnen Person gepflegt werden kann, die somit den gesamten Arbeitsaufwand allein trägt. Um Genehmigungsprozesse in diesen Unternehmen abzudecken, werden oft zusätzlich Papierformulare oder E-Mail Templates verwendet, wodurch ebenfalls Intransparenz entstehen kann.

Mit absence.io haben wir eine Applikation geschaffen, die eine Lösung für all diese bekannten Probleme bietet und den Nutzern zudem eine zeit- und ortsunabhängige Übersicht mithilfe unserer Smartphone-Apps ermöglicht.

Für-Gründer.de: Aus welchen „Komponenten” besteht die Software-as-a-Service-Lösung im Detail?

Nikbin Rohany von absence.io: Der aktuelle Stand der Applikation besteht aus der Abwesenheits- bzw. Urlaubsverwaltung sowie einer Kapazitätsplanungskomponente. Im Laufe des Jahres wird das Angebot noch um eine digitale Personalakte sowie eine Zeiterfassungsoption erweitert.

Mit der Anwendung von absence.io ist eine transparentere Absprache über Arbeits- und Urlaubszeiten ein Kinderspiel.

Mit der Anwendung von absence.io ist eine transparentere Absprache über Arbeits- und Urlaubszeiten ein Kinderspiel.

Für-Gründer.de: Und wie verdienen Sie Geld?

Nikbin Rohany von absence.io: Für die Nutzung von absence.io verrechnen wir nach der einmonatigen kostenlosen Testphase einen monatlichen Betrag von 1,50 Euro pro Mitarbeiter.

Für-Gründer.de: Welche Pläne haben Sie für 2015 für absence.io?

Nikbin Rohany von absence.io: Aktuell sind wir damit beschäftigt, die bestehende Urlaubsverwaltung marktorientiert auszubauen und neue Kunden zu akquirieren. Außerdem arbeiten wir an diversen Schnittstellen, um eine nahtlose Integration von absence.io in bestehende Softwarelandschaften zu ermöglichen. Im nächsten Schritt planen wir die Umsetzung unseres nächsten Moduls; die Digitale Personalakte.

Für-Gründer.de: Was waren die wertvollsten Erfahrungen, die Sie seit Gründung des Unternehmens gewonnen haben?

Nikbin Rohany von absence.io: Die wertvollste Erfahrung war sicherlich die offene Feedbackkultur, die wir mit unseren ersten Kunden gepflegt haben. Die konstruktive Rückmeldung hat uns geholfen, unser Produkt den Wünschen der Kunden entsprechend zu optimieren: Sicherlich einer der Schlüsselfaktoren für das sehr gute Nutzererlebnis, welches wir unseren Kunden inzwischen bieten können.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg mit absence.io.

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Mit Tageau Experten ins Boot holen und am Erfolg beteiligen

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Auf der Plattform Tageau pitchen Gründer ihre Ideen vor Experten, die sich als Mitunternehmer einbringen können und so zu Work-Investoren werden. Diese werden durch das Start-up am Gewinn beteiligt, sobald sich unternehmerische Erfolge ergeben. Gründer Dorian Hildebrandt sprach mit uns über die Geschäftsidee.

Für-Gründer.de: Was ist Ihre Geschäftsidee und wie sind Sie darauf gekommen?

Dorian Hildebrandt von Tageau: Mit unserer Work-Investment-Plattform Tageau.com wollen wir die erste finanzielle Hürde einer jeden Gründung, die Personalkosten, senken und gerade zu Beginn die Akquise von benötigten Experten mit dem richtigen Know-how einfacher machen. Nicht das Startkapital, sondern die smarte Idee soll in den Mittelpunkt gerückt werden und ausschlaggebend für die Umsetzung des Start-ups sein.

Gemeinsam mit einem Studienkollegen hatte ich ursprünglich, während unserer Studienzeit, eine ganz andere Start-up-Idee, doch zur Umsetzung kam es nie – kein Kapital, kein großes Netzwerk, keine Investoren. Aus diesem Problem sowie zahlreichen Gesprächen mit anderen Gründern, die an den gleichen Hürden scheiterten, entstand die Idee für Tageau.com.

Das Ziel von Tageau.com ist es, den richtigen Mitunternehmer für das jeweilige Start-up zu finden.

Das Ziel von Tageau.com ist es, Experten und Start-ups zusammenzubringen (Bild: Tageau)

Für-Gründer.de: Welche Zielgruppe sprechen Sie an und wie groß schätzen Sie den Markt?

Dorian Hildebrandt von Tageau: Zum einen richtet sich unsere Plattform an Gründer und Start-ups, die auf der Suche nach tatkräftiger Unterstützung von Mitunternehmern sind. Zum anderen bietet Tageau.com natürlich auch eine Anlaufstelle für Work-Investors, die nach lohnenswerten Geschäftsideen suchen, an denen sie sich beteiligen können. Beide verbindet die Leidenschaft für die smarte Idee und die Motivation, diese gewinnbringend umsetzen zu wollen.

Zur Größe des Markts: Tageau.com fokussiert sich auf Start-ups und grenzt sich dabei deutlich von einer Existenzgründung, klassischer Gründung und KMU ab. 2013 gab es rund 868.000 Gründungen in Deutschland. Davon entsprechen rund 462.000 Gründungen unserem „Start-up”-Begriff, sprich: es gibt eine explizite Geschäftsidee, das Start-up ist innovativ und wachstumsorientiert. Bezogen auf Gründungen im Team zeigt ein Blick in den DSM 2014 und den KfW Gründungsmonitor 2014:

  • 2013 gab es 818.202 Gründer, die Teil eines Gründerteams waren.
  • 355.740 bzw. 77,3 % der Start-ups werden in Teams von durchschnittlich 2,3 Personen gegründet.
  • Davon möchten 74,2 % – also 263.959 – ihre Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen und 38,5 % tun dies bereits.
  • Im Durchschnitt stehen dafür 13,4 % eines jeden Start-ups zur Verfügung.
  • Die Aussicht auf daraus resultierende Renditen ist gut.
  • 211.167 oder 80 % dieser im Team gegründeten Start-ups finden es sehr schwer, kompetente Mitstreiter in der Start-up-Phase zu finden.

Damit ergibt sich für den Service der Tageau GmbH ein Marktpotenzial von 211.000 Start-ups, knapp einer halben Million einzelner Team-Gründer, denen es schwerfällt, kompetente Partner zu finden. Überschlägt man die genannten Fakten, gehen wir von 2,8 Million Anteilen an den Start-ups aus, die als Beteiligung im Gegenzug für die durch die neu gewonnenen Partner erbrachten Leistungen abgegeben werden können.

Für-Gründer.de: Was bieten Sie Ihren Kunden im Detail?

Dorian Hildebrandt von Tageau: Auf der Start-up-Community Tageau.com können Gründer ihre Ideen mit aussagekräftigen Start-up-Pages vor passenden Experten pitchen, die sich als Mitunternehmer tatkräftig an der Umsetzung beteiligen möchten und so zu sogenannten Work-Investors werden. Diese profitieren über die Gewinnbeteiligung des Start-ups, sobald dieses wirtschaftlich erfolgreich ist. Auf diese Weise können Start-ups vor allem Personalkosten einsparen,  denn die Partner investieren ihre Expertise, sind selbst vom Erfolg abhängig und stellen damit ein motiviertes Team dar.

Gründer müssen mit diesem Work-Investment-Modell nicht mehr im ersten Schritt wertvolle Zeit und Arbeit in die Kapitalgewinnung stecken, sondern können sich auf die Teamfindung, Umsetzung, Produktion und Vermarktung ihrer Idee konzentrieren.

Für-Gründer.de: Sie kündigen neue Features an. Worum geht es?

Dorian Hildebrandt von Tageau: Im März starten wir den Gründer-Service, der Start-ups bei der Erstellung einer umfassenden Start-up-Page und eines Pitch-Videos unterstützt und ihnen dabei hilft, benötigte Personen von ihrer Idee zu überzeugen. Alle Inhalte und Pitches können und sollen aber natürlich auch außerhalb unserer Work-Investment-Plattform für die Ansprache von klassischen Investoren genutzt werden, am besten in Verbindung mit dem zuvor auf Tageau.com akquirierten Team.

Ab April planen wir außerdem die Pro-Profile einzuführen, die noch weitere Funktionen für die Nutzer zur Verfügung stellen, zum Beispiel das Bewerben auf ausgeschriebene Positionen oder das Betrachten von Lebensläufen anderer User. Unser Ziel ist es, die Qualität der Start-ups, der Bewerber und der resultierenden Teams weiter zu steigern.

Für-Gründer.de: Wie funktioniert das Geschäftsmodell – sprich, wie verdienen Sie Geld?

Dorian Hildebrandt von Tageau: Derzeit finanziert sich Tageau.com über eingebrachtes Kapital von Mitunternehmern, Work-Investments und Werbung. Langfristige Hauptfinanzierungsquellen werden die persönlichen Gründer-Services sowie die Pro-Profile sein, die kostenpflichtig sind und mit denen Tageau.com in vollem Umfang genutzt werden kann.

Für-Gründer.de: Wie haben Sie sich bisher finanziert?

Dorian Hildebrandt von Tageau: Mitte 2014 steckten wir und die Sharepreneurs GmbH Kapital und Work-Investment in unsere Plattform.

Für-Gründer.de: Welche Entwicklungsschritte haben Sie seit der ersten Idee bis heute durchlaufen und was waren die bisher größten Meilensteine?

Dorian Hildebrandt von Tageau: Vor der Gründung im Mai 2014, als Tageau.com noch als GbR formiert war, waren wir zu viert und haben die ersten Grundsteine gelegt. Wir kamen aber schnell an einen Punkt, an dem wir mehr Mitstreiter und weiteres Kapital benötigten. Der erste große Meilenstein war demnach die Sharepreneurs GmbH mit ins Boot zu holen, die zusätzliche Kompetenz und Kapital in die neue Gesellschaft brachte.

Eine weitere große Entwicklung war dann die Gründung der GmbH, ein aufregender und wichtiger Schritt für uns. Das Konzept von Tageau.com haben wir seitdem immer wieder weiterentwickelt. Zunächst stand für uns allein die Vernetzung von Gründern und Work-Investoren im Vordergrund. Mittlerweile haben wir eine solide Community, die stetig wächst und unsere Vernetzungsmöglichkeiten wahrnimmt.

Unser nächstes großes Ziel ist es, die Pitch-Möglichkeiten weiter zu verbessern und unsere User auch nach dem erfolgreichen Matching über Tageau.com auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmen zu unterstützen. Schritt für Schritt soll sich die Plattform mit der Engpasskette der User weiterentwickeln und so stets neue Lösungen für alle Probleme im gesamten Gründungsprozess bereithalten, zum Beispiel mit unseren Gründer-Services.

Dorian Hildebrandt von Tageau.com will etwas an der schwierigen Ausgangssituation für Gründer ändern.

Dorian Hildebrandt von Tageau

Für-Gründer.de: Wo lagen die größten Hürden im Gründungsprozess?

Dorian Hildebrandt von Tageau: Eine große Herausforderung für Start-ups allgemein besteht darin, den seitenlangen Businessplan sowie die ganzen Details der Gründungsidee herunter zu brechen und auf den Punkt zu bringen, entweder in einer kurzen Power-Point-Präsentation oder in einem Elevator Pitch. Auch für uns bestand eine der größten Schwierigkeiten zu Beginn darin, die abstrakte, noch nicht greifbare Idee anderen auf einfache Art und Weise zu vermitteln und sie so davon zu überzeugen.

Die nächste Hürde bestand in der Finanzierung des Start-ups, die sich für Tageau.com Schritt für Schritt aus einem Mix aus klassischem Investoren-Kapital und Work-Investment zusammensetzte. Diese zeitfressenden und nervenaufreibenden Hürden wollen wir unseren Usern erleichtern, indem wir ihnen Unterstützung in Form unserer Angebote für Gründer bieten.

Für-Gründer.de: Was sind Ihre Ziele bzw. die nächsten Schritte für die kommenden zwölf Monate?

Dorian Hildebrandt von Tageau: Wir wollen Tageau.com zum Xing bzw. LinkedIn für Start-ups machen, eben zur ersten Anlaufstelle, wenn es darum geht, jungen Unternehmern das Gründen einfacher zu machen. Nicht mehr die Finanzierung soll der ausschlaggebende Faktor für den Unternehmenserfolg sein, sondern die smarte Idee an sich. Dafür ist eines unserer Ziele, die Nutzerzahlen weiter zu steigern und den Gründerservice für die Start-ups auf der Plattform weiter auszubauen.

Für-Gründer.de: Ihre drei wichtigsten Tipps für Gründer sind?

Dorian Hildebrandt von Tageau:

  1. Ein klarer, kurzer Pitch hilft, andere von der Idee zu überzeugen. Erst wer überzeugt ist, sieht den Wert eines Start-ups. Dieser Wert muss zum Zahlungsmittel für die ersten Mitstreiter gemacht werden.
  2. Das Wort „viral” sollte vergessen werden. Start-ups zum Erfolg zu führen ist harte Arbeit und kostet Geld. Wichtig ist, dass der Gründer ein starkes Team zusammenstellt, das über die nötige Kompetenz verfügt und mit dem man Investment erhält. Beides ist fundamental für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens.
  3. An den Punkt, an dem man aufgeben möchte, kommt man auf jeden Fall. Doch gerade dann gilt: Weitermachen!

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!

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baiardo: am Tag angestellt, abends nebenberuflicher Gründer

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Das Gründerteam von baiardo macht es sich nicht einfach. Nicht nur, dass sie das Stuttgarter Start-up nebenberuflich gründeten und allesamt immer noch einer Vollzeittätigkeit nachgehen. Sie halten auch dann noch durch, selbst wenn einer aus dem Team aufgrund eines Auslandsaufenthaltes für mehrere Monate abwesend ist. Wie man trotz doppelter Belastung erfolgreich im Nebenerwerb gründet und sogar weitere Kunden gewinnt, erzählte uns einer der Gründer.

Für-Gründer.de: Was steckt hinter baiardo und wie sind Sie darauf gekommen?

Sven Sulz von baiardo: Der Wunsch, ein eigenes Unternehmen aus der Taufe zu heben, begleitete uns schon seit einigen Jahren. Die ersten Ideen von baiardo entsprangen unter anderem aus den Eindrücken, welche wir nach dem Umzug in die Stuttgarter Innenstadt gewannen. Hier wollten wir etwas mehr Natur erleben. Die Möglichkeiten, in der Stadt einen eigenen Garten zu haben, sind jedoch meistens sehr begrenzt. Das brachte die erste Idee eines Gartens in den eigenen vier Wänden hervor. Eines war uns dabei von Anfang an wichtig: eine einfache und gleichzeitig stilvolle Umsetzung.

Konkreter wurde das Ganze dann bei einem gemeinsamen Urlaub an der französischen Mittelmeerküste. Hier nutzten wir die Abendstunden zur Ideenfindung und Konzeption des gemeinsamen Start-ups. Irgendwie war es dieses Mal erfolgreicher als in der Heimat und die Idee für baiardo war geboren.

Ein Komplettpaket für den Kräutergarten in den eigenen vier Wänden, stilvoll verpackt in Weinkisten aus Holz, die baiardo gardening box. Eine Kombination aus Nachhaltigkeit, Design und Lifestyle. Diese drei Aspekte stellen den Kern der Marke baiardo dar.

Das baiardo-Gründerteam

Die Gründer Benedikt Wagner, Bernhard Vogt und Sven Sulz (Foto: baiardo)

Gegen Ende des Urlaubs kamen bei uns jedoch schon erste Zweifel an der Idee auf. Wie sollte man an Weinkisten gelangen, ohne dafür jedes Mal einige Flaschen Wein trinken zu müssen? Das macht letztlich arm und man kann ja auch unter diesen Umständen nicht wirklich produktiv arbeiten.

Bei einer Tour durch den Hafen von Monte Carlo kamen wir auf die Idee, vor Ort nach passenden Weinkisten Ausschau zu halten. In einem Restaurant erbeuteten wir glücklicherweise acht Weinkisten der Marke „Commandeur de Jarras”. Dieser Fund stellte letztlich den Grundstein für die gardening box dar.

Zurück in Stuttgart galt es die ganzen Ideen, Inspirationen und Zielsetzungen mit Leben zu füllen. Der rege Zuspruch von Freunden und Bekannten gab uns weiteren Auftrieb. Gemeinsam setzten wir die Arbeit an baiardo fort, sodass im Dezember 2013 mit der Anmeldung des Unternehmens auf dem Gewerbeamt Stuttgart schließlich auch der offizielle Spatenstich gesetzt werden konnte.

Für-Gründer.de: Wer gehört zum Gründerteam?

Sven Sulz von baiardo: Bernhard Vogt ist 27 Jahre alt und schreibt derzeit seine Dissertation im Fachbereich Medizintechnik. Benedikt Wagner, ist mit 28 Jahren Ingenieur bei einem Automobilzulieferer und aktuell für ein Jahr als Expat in Brasilien. Ich selbst, Sven Sulz, bin 25 Jahre alt und Business Development Manager bei einer IT-Unternehmensgruppe.

Für-Gründer.de: Welche Zielgruppe sprechen Sie an und wie groß schätzen Sie den Markt?

Sven Sulz von baiardo: Die Zielgruppe ist grundsätzlich sehr vielfältig. Wir dachten zu Beginn, dass wir speziell junge Menschen mit unseren Produkten ansprechen, die eben wie wir in der Stadt wohnen und Lust auf frische Kräuter sowie tolle Designs haben. Immer häufiger wurde die baiardo box jedoch auch als Geschenk für die Eltern oder Freunde genutzt, die nicht zwangsläufig in der Stadt leben.

Neuerdings haben wir Geschäftskunden als eine weitere Zielgruppe für uns entdeckt, die unsere Boxen als Werbegeschenk oder Deko nutzen. Speziell für Firmen bieten wir individualisierte Kisten an, eben mit eigenem Logo, immer jedoch mit demselben Inhalt, sprich alles für den eigenen Kräutergarten.

Der Markt ist aus unserer Sicht speziell, was die Unternehmen angeht, aber riesig. Heutzutage gibt es kaum noch spezielle Werbegeschenke, das meiste ist Mainstream. Das wollen wir mit unserer baiardo gardening box ändern.

Für-Gründer.de: Was bieten Sie Ihren Kunden im Detail?

Sven Sulz von baiardo: Wir liefern den Designartikel für die eigenen vier Wände, also für die Küche, den Esstisch, Balkon oder auf der Fensterbank. Mit der baiardo gardening box startet jeder ganz einfach sein eigenes Gartenprojekt und macht den ersten Schritt zur Selbstversorgung mit unterschiedlichen Kräutern. Folgendes umfasst das Komplettpaket, um mit dem eigenen Kräutergarten zu starten:

  • Weinkiste
  • Blähtonkugeln als Wasserspeicher
  • Ausgewählte Aussaaterde
  • Saatgut wie Basilikum, Petersilie und Schnittlauch oder Minze und Zitronenmelisse
  • Ausführliche Tipps zum Gebrauch

Die gelieferten Mengen sind auf die gardening box abgestimmt. Das Design der Weinkisten ist unterschiedlich. Mittlerweile gibt es auch die eigene baiardo gardening box im Stuttgartdesign sowie die individualisierten Kisten für Unternehmen.

Des Weiteren haben wir eine Rubrik mit Ideen, was mit frischen Kräutern alles möglich ist. Unter der Kampagne „Entdeckt Eure Möglichkeiten” stellen wir auf unseren Social Media Kanälen regelmäßig kreative und einfache Rezepte vor. Ziel ist es, die Neugier zu wecken und die Kräuter der baiardo box für unterschiedliche Kreationen zu nutzen. Diese Rubrik wollen wir auch zukünftig noch mehr in den Fokus stellen.

Mit der Gardening Box kommt ein Stück Garten in die eigenen vier Wände.

Mit der baiardo gardening box kommt der Garten in die eigenen vier Wände (Foto: baiardo)

Für-Gründer.de: Wie haben Sie Ihre Existenzgründung finanziert?

Sven Sulz von baiardo: baiardo wurde von Beginn an aus eigenen Mitteln finanziert. Dies hat sich bis heute nicht geändert und ist auch für die Zukunft vorerst unser Ziel. Wie es langfristig mit baiardo und einer weiteren Finanzierung aussieht, wird die Zeit zeigen. Über unterschiedliche Modelle machen wir uns natürlich jederzeit Gedanken.

Für-Gründer.de: Die Gründung haben Sie nebenberuflich gestartet und weiterhin in Vollzeit gearbeitet. Wie lässt sich das miteinander vereinbaren? Worauf muss man achten?

Sven Sulz von baiardo: Eine realistische Planung sowie gemeinsame Ziele müssen vorab klar definiert und im Team durchgesprochen werden. Die Fragen sind immer wieder dieselben:

  • Was ist für uns möglich?
  • Was bekommen wir mit unseren begrenzten Zeitressourcen gestemmt?
  • Und zuletzt: wie können wir unsere Prozesse optimieren und worauf wollen wir uns in erster Linie konzentrieren?

Wichtig ist es anschließend, sich im Team immer wieder auszutauschen, sei es über Mail, Messenger oder auch gemeinsamen Treffen. Die Kommunikation muss immer hochgehalten werden, auch wenn das nicht immer so leicht ist, vor allem auch durch die unterschiedlichen Zeitzonen, in denen wir uns derzeit befinden.

Es gibt bei allen drei Unternehmern Hochphasen im Fulltime-Job, die es erschweren, ausreichend Zeit in baiardo zu investieren. Hier gilt Geduld: Alles kommt zu seiner Zeit. In diesen Phasen hat unsere Zusammenarbeit immer hervorragend funktioniert. Wichtig sind zudem Vertrauen und Verständnis füreinander und natürlich immer mal wieder die Hilfe von Familie und Freunden.

Für-Gründer.de: Welche Entwicklungsschritte haben Sie seit der ersten Idee bis heute durchlaufen und was waren die bisher größten Meilensteine?

Sven Sulz von baiardo: Der für uns wohl wichtigste und größte Meilenstein war die offizielle Unternehmensgründung im Dezember 2013. Ein weiterer Meilenstein war der Launch des Onlineshops im Juni 2014 sowie die Auslagerung der Produktion und damit auch die Gewinnung der ersten Teilzeitkraft. Auch bei unserer Personalsuche legten wir Wert auf die gleichen Wertvorstellungen, viel Liebe zum Detail und Produkt.

Ein weiterer Entwicklungsschritt war die Fortführung von baiardo, trotz des Auslandsjahres von Benedikt. Hier galt es zusammenzuhalten und die Anfangszeit zu überstehen, gerade während des Weihnachtsgeschäftes war dies nervenaufreibend.

Der letzte wichtige und bedeutende Meilenstein war das kürzlich gewonnene Projekt mit einem Catering-Unternehmen. Unser erstes B2B-Projekt und dann gleich mehrere Hundert Kisten. Das war eine ganz neue Erfahrung für uns und hat uns mehr auf das Thema B2B gelenkt und somit auch die Unternehmensstrategie ein Stück weit verändert.

baiardo Weinkisten

Die baiardo-Kisten sind ausrangierte Weinkisten (Foto: baiardo)

Für-Gründer.de: Wo lagen die größten Hürden im Gründungsprozess?

Sven Sulz von baiardo: Trotz mehrmonatiger Auslandsaufenthalte von uns allen während der Gründungsphase ist es uns gelungen, die Aufgaben optimal zu verteilen und dennoch baiardo weiter zu entwickeln. Das heißt, wir haben neben dem Thema Hauptberuf auch noch das Thema dauerhafter Auslandsaufenthalt einzelner Personen zu berücksichtigen. Das macht das Ganze noch interessanter für uns und stellt dabei eine weitere Hürde dar. Benedikt befindet sich sogar für ein Jahr in Brasilien und wird voraussichtlich im Dezember 2015 zurückkehren.

Für-Gründer.de: Was sind Ihre Ziele bzw. die nächsten Schritte für die kommenden zwölf Monate?

Sven Sulz von baiardo: Das Unternehmen baiardo stetig weiterzuentwickeln. Wir haben das Ziel, weitere Unternehmen für uns zu gewinnen, um das Geschäft im B2B-Bereich mehr zu stärken. Vor allem aber wollen wir die Dächer, Balkone und Küchen in Stuttgart grüner machen und Leuten damit eine Freude bereiten.

Im Jahr 2015 legen wir zudem einen größeren Wert auf regionale Zusammenarbeit. Wir lieben Stuttgart und unsere Umgebung, das wollen wir zukünftig mehr zeigen, wie und wann bleibt spannend. Zu guter Letzt gilt es für uns weiter die internen Prozesse zu optimieren, hier gibt es für uns noch viel zu tun.

Für-Gründer.de: Wie lauten Ihre drei wichtigsten Tipps für andere Gründer?

Sven Sulz von baiardo: Dran bleiben, immer nach Lösungen suchen, anstatt nach Problemen, und manchmal auch das eine oder andere einfach auf sich zukommen lassen.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview.

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Die beliebtesten Gründerstories des ersten Halbjahres 2015

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Die ersten sechs Monate des Jahres sind vorbei und es wird Zeit, einen Blick zurück zu werfen. Welche Geschichten waren besonders interessant, welche Gründerpersönlichkeiten zogen die Leser magisch an und wer hinterließ einen bleibenden Eindruck? Für-Gründer.de hat die beliebtesten Gründerstories für Sie zusammenfasst.

Januar: EatFirst – ein Lieferdienst von Rocket Internet

Das Start-up EatFirst verspricht qualitativ hochwertiges Essen in 15 Minuten. Per Onlinebestellung können Kunden ausgewogenes Mittag- oder Abendessen ordern. Ziel des Unternehmens ist es, einen schnellen und bequemen Lieferservice für gesundes Essen anzubieten. Der Lieferdienst bekam anfangs noch Unterstützung vom Start-up-Schwergewicht Rocket Internet. Gründer Torben Schulz antwortete auf die Frage nach dem Umgang mit dem damit zusammenhängenden Erwartungsdruck folgendermaßen:

Druck ist etwas ganz Normales. Das ist bei allen Start-ups so, egal ob Teil von Rocket Internet oder nicht. Wir sehen eher die Chancen, die uns Rocket bietet. Wir sind schon jetzt in zwei Ländern aktiv und liefern gesundes Essen in 15 Minuten.

In nur 15 Minuten ist das Essen da. Schnell und hochwertig.

In 15 Minuten ist das Essen da, so das Versprechen (Foto: EatFirst)

Februar: absence.io organisiert Arbeitszeiten in Unternehmen

Das Münchener Start-up absence.io bietet Unternehmen ein Programm zur Planung der Arbeitszeiten von Mitarbeitern. Abwesenheits- und Urlaubsverwaltung wird damit ein Kinderspiel. Neben der reinen Zeitenerfassung ist auch die transparente Abwicklung der Urlaubsanträge und der damit verbundenen Genehmigungsprozesse möglich. Die cloud-basierte Applikation übernimmt die vollständige Organisation als Software-as-a-Service-Lösung. Gründer Nikbin Rohany über die Absicht der Software:

Mit absence.io schaffen wir die zeitaufwendigen, intransparenten und nervigen Excel-Listen ab. Mit unserem sehr stark nutzerzentrierten Vorgehen bringen wir den Nutzern zudem ein völlig neues Softwareerlebnis.

Wann ist welcher Mitarbeiter anwesend? Wie sollte das Team am besten koordiniert werden, damit der Betrieb selbst bei keiner Vollbesetzung weiterläuft? (Foto: absence.io)

Arbeitszeitplanung mit absence.io (Foto: absence.io)

März: Rollersharing mit Jaano – die Antwort auf Carsharing

Während Carsharing und Leihräder bereits seit geraumer Zeit nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken sind, ist die Idee von Rollersharing noch neu. Das Hamburger Start-up Jaano arbeitet mit viel Freude an Nostalgie daran, den Roller stärker als gemeinsames Verkehrsmittel zu etablieren. Auf die Frage, welche Zielgruppe man mit dem Angebot von Jaano anspreche, antwortete Linda Lartey:

Vom Mittfünfziger, der sich an die eigene Jugend erinnert fühlt, über den Studenten, der keine Lust auf die ewige Parkplatzsuche hat oder die Freundinnen, die mit der Vespa durch Hamburg cruisen wollen, bis hin zum Geschäftsmann, der seinen Terminmarathon in Hamburg mit dem Jaano abfährt. Alles ist dabei.

Nicht nur für Nostalgiker eignet sich der Jaano. (Bild: Jaano)

Nicht nur für Nostalgiker geeignet (Foto: Jaano)

April: Caketales – von der Elternzeit in die Selbstständig

Mit dem Jungunternehmen Caketales hat die gelernte Bankkauffrau Nadine Brams nach ihrer Schwangerschaft statt der Rückkehr ins alte Büro, die Selbstständigkeit gewählt. Die Caketales sind dabei eine neue Generation von Tortenständern, die per Stecksystem in Verbindung mit Backwaren eine vollständige Figur ergeben. Die Gründerin bietet neben dem Verkauf im Onlineshop auch die Option des Verleihs an. Komplexer als gedacht gestaltete sich im Laufe des Gründungsprozesses die Erfüllung gesetzlicher Auflagen:

Gerade im Lebensmittelbereich hat man schon sehr große Auflagen, auch wenn man mit diesen [Lebensmitteln] selbst gar nicht umgeht, sondern bloß etwas für diesen Bereich produzieren lassen will.

Mit der Mutterschaft änderten sich auch die Interessen von Nadine Brams schlagartig.

Mit der Mutterschaft änderten sich auch die Interessen von Nadine Brams schlagartig (Foto: Caketales)

Mai: Dein Lebenslauf – Existenzgründung mit Mitte 20

Britta Kiwit und Felix Göde haben zusammen die Onlineplattform Dein Lebenslauf für die Erstellung individueller und professioneller Bewerbungsunterlagen gegründet. Im Vordergrund steht die ausführliche Beratung in Kombination mit einzigartigem Design, sodass sich der Lebenslauf von der Masse der Bewerber abhebt. Auf diese Weise will man die Chancen auf ein erstes Vorstellungsgespräch erhöhen. Die Gründerin erzählte uns im Interview, wie sie die ersten Momente der Selbstständigkeit mit Mitte 20 erlebte:

Kein Riesenteam mehr, keine Mitarbeiter-Evaluationsgespräche, kein Jour fixe mit dem Chef. Das ist schon relativ gewöhnungsbedürftig, plötzlich so auf sich alleine gestellt zu sein. Und das Schwierigste am Anfang: kein regelmäßiges Festgehalt mehr. Da wird als Erstes der Coffee to go und das Croissant beim Bäcker gestrichen, dicht gefolgt von unnötigen Shopping-Eskapaden oder Reisen mit der Bahn.

Dein Lebenslauf entwickelt professionelle Bewerbungsunterlagen (Foto: Dein Lebenslauf)

Dein Lebenslauf entwickelt professionelle Bewerbungsunterlagen (Foto: Dein Lebenslauf)

Juni: baiardo – am Tag angestellt, abends nebenberuflicher Gründer

Die drei Gründer von baiardo verlieren das Ziel ihres Start-ups nicht aus den Augen, obwohl sie alle drei eigentlich noch Fulltime-Jobs haben. Trotz Vollzeitbeschäftigung und einem Auslandsaufenthalt, durch den einer der Gründer derzeit abwesend ist, akquiriert das Stuttgarter Jungunternehmen stets neue Kunden und wächst. Auf die Frage, wie die Gründer von baiardo es trotz aller Umstände schaffen, die Geschäftsidee rund um den Kräutergarten in der Weinkiste voranzutreiben, antwortet Gründer Sven Sulz:

Wichtig ist es, sich im Team immer wieder auszutauschen, sei es über Mail, Messenger oder auch Treffen. Die Kommunikation muss immer hochgehalten werden, auch wenn das nicht immer so leicht ist, vor allem auch durch die unterschiedlichen Zeitzonen, in denen wir uns derzeit befinden.

Das baiardo-Gründerteam

Die Gründer Benedikt Wagner, Bernhard Vogt und Sven Sulz (Foto: baiardo)

Weitere interessante, aufschlussreiche und inspirierende Gründerstories lesen Sie ebenfalls hier im Blog.

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Pastor gründet Start-up: Gottesdienst als Geschäftsmodell

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Was macht ein Pastor, dem die Stelle gekürzt wird? Er macht sich selbstständig. Heute vermittelt er auch anderen kirchlichen Rednern Aufträge für Hochzeiten und Beerdigungen. Mit der Kritik aus den eigenen Reihen, den Gottesdienst zu kommerzialisieren, kann der Gründer aber gut umgehen, denn auch ein Pastor muss Rechnungen zahlen. Vielmehr erklärt er uns sogar die Gemeinsamkeiten von Glauben und Gründung. Mit dem Geschäftsmodell des buchbaren Pastors schaffte es der Gründer in diesem Jahr sogar ins Halbfinale beim Hessischen Gründerpreis.

Für-Gründer.de: Herr Diekmann, Sie gründeten mit rent-a-pastor eine Agentur zur Vermittlung von Pastoren und freien Rednern. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: Auch eine kirchliche Anstellung muss nicht zwangsläufig eine sichere Anstellung sein – so ging es mir 2012, als mir mein Kirchenvorstand mitteilte, dass meine Anstellung als Pastor in den nächsten Jahren möglicherweise auf eine Teilzeitstelle gekürzt werden müsse. Das ist in diesem Jahr eingetreten, aber dank meines Start-ups kann ich diesen finanziellen Ausfall sehr gut kompensieren.

Was macht man da als möglicherweise teilzeitarbeitsloser Pastor? Das fragte ich auch in der Agentur für Arbeit nach. Richtig, weiter helfen konnte man mir dort nicht.

„Sie sind eigentlich überqualifiziert, suchen Sie sich etwas Eigenes”, war der Rat. Genau das habe ich mit rent-a-pastor getan.

Für-Gründer.de: Wie kam es dann zur Gründung der Agentur? Haben Sie beispielsweise einen Businessplan geschrieben?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: Nein. Ich hab einfach losgelegt. Im Nachhinein habe ich mich mit Businessplänen, Start-up-Strategien usw. beschäftigt und festgestellt, dass ich ganz intuitiv viel richtig gemacht habe.

Wir bieten unsere Redner fast ausschließlich über unsere Homepage an, daher lag mein Hauptfokus von Anfang an auf dem SEO-Bereich. Flankiert habe ich dies mit Pressearbeit. Hier habe ich stets auf Verlinkung bestanden und konnte so unseren Traffic steigern. Heute haben wir neben der Homepage eine eigene Twitter- und Facebook-Seite sowie eine eigene App. Vor allem im technischen Bereich musste ich mir viel selber beibringen und habe sehr viel gelernt.

Hochzeitsbeispiel aus dem Weinkeller mit Pastor Samuel Diekmann

Hochzeitsbeispiel aus dem Weinkeller mit Pastor Samuel Diekmann

Heute bieten wir zu unserem Agenturbetrieb auch einen Paarblog an, in dem wir rund um die Themen Liebe, Beziehung, Ehe, Konflikte, Hochzeit, Sexualität und Familie bloggen und unseren Kunden viele kostenlose Impulse bieten. Hier haben wir auch das Thema Sponsored Post für uns entdeckt und bieten Produkte und Dienstleistungen, von denen wir selbst überzeugt sind, eine Zielgruppen optimierte Werbemöglichkeit an. Ein weiterer Service ist unser kostenloser Hochzeits-Budgetplaner für Brautpaare. Wir haben mittlerweile also mehrere Geschäftszweige.

Für-Gründer.de: Für welche Anlässe, Religionen, Sprachen und Regionen sind Sie mit rent-a-pastor einsatzbereit?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: 80 % unserer Kunden sind konfessionslos, legen aber Wert darauf, eine Zeremonie von echten Profis begleitet zu haben, die zudem auch noch Spaß an der Arbeit haben und sich persönlich auf die Biografien der Kunden einstellen. Ich hatte schon Muslime, Juden, Atheisten, Agnostiker usw. als Kunden. Wir versuchen so flexibel wie möglich, aber auch so echt wie möglich aufzutreten.

Unser Name rent-a-pastor.com ist dabei nicht nur Qualitätsversprechen, sondern auch Programm: Man bucht einen Pastor und bekommt auch einen! Damit sind möglicherweise auch einige Grenzen des Machbaren skizziert.

Ich sage meinen Kunden zum Beispiel stets – mit einem gewissen Augenzwinkern – dass ich mich sehr flexibel auf ihre Wünsche einstelle, aber natürlich auch nicht nackt ums Feuer tanzen werde.

Bisher habe ich aber noch keinem Kunden absagen müssen. Buchbar sind wir vor allem für Hochzeiten, aber auch Kinderwillkommensfeiern, Beerdigungen oder auch als Ghostwriter.

Für-Gründer.de: Welche Kriterien müssen Pastoren und Redner erfüllen, um in die Agenturkartei zu kommen?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: Unser Name ist Programm, daher ist das Berufsbild des Pastors mit seiner ganzen Ausbildung bzw. dem Studium und beruflichen Erfahrung Voraussetzung. Das alleine reicht aber nicht aus. Wir vermitteln nur Menschen, die wirklich Spaß und Freude an dem haben, was sie tun und hoch motiviert sind.

Da die meisten unserer Kunden nicht konfessionsgebunden sind, stellen wir sicher, dass wir keine „Kreuzritter” vermitteln, die Menschen moralisieren wollen. Wir sind herzlich, entwickeln gerne zusammen mit unseren Kunden eine Zeremonie und sind einfach tolle, coole Typen!

Dass wir hier und da auch Brücken bauen und über Gott und die Welt ins Gespräch kommen, mancher auch über den Glauben ins Grübeln kommt, ist davon unberührt. Der Kunde steht aber im Zentrum. Wir stellen dies sicher, indem wir unsere Redner intensiv interviewen und selber erst kennenlernen.

Für-Gründer.de: Wie genau läuft es ab, wenn man rent-a-pastor nutzen möchte, zum Beispiel für eine Trauung im Freien. Und mit welchen Kosten müssen Paare rechnen?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: Unsere Redner findet man auf der Seite in einer Übersichtskarte oder nach Land, Bundesland und Postleitzahlen sortiert in unserem Rednerportfolio. Hier kann man sich über die Redner in seiner Region informieren, sich Bilder von Hochzeiten ansehen und Kundenrezensionen lesen, um sich einen ersten Eindruck vom Redner zu verschaffen. Hat man jemanden gefunden, kann man eine unverbindliche Buchungsanfrage stellen und ein erstes, kostenloses Kennenlerntreffen vereinbaren.

Das Rednerhonorar hängt vom jeweiligen Redner und dem Leistungsumfang der Dienstleistung und der Region ab. Eine Hochzeit in Frankreich kostet zum Beispiel verständlicherweise mehr, als eine um die Ecke. Mancher Redner bietet noch eine Redneranlage oder die ausgeschriebene Rede in Buchform als Erinnerung an. Ein realistischer Preis liegt dabei grob zwischen 700 und 1.200,- Euro für eine Hochzeit.

Für-Gründer.de: Als Social Entrepreneur wickeln Sie Ihre Geschäfte über die EthikBank ab, eine nachhaltig handelnde Bank, und unterstützen soziale Projekte mit jährlich 10 % Ihrer Einnahmen. Wie sehr würden Sie sagen beeinflusst Ihr Background Ihr unternehmerisches Handeln?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: Meine christliche Ethik bestimmt hier auf jeden Fall mein Handeln. Aber ich finde es eigentlich selbstverständlich, etwas von dem abzugeben, was man hat. Denn arm ist, wer nicht teilen kann.

Auch in den ersten Jahren, damals noch als Kleinunternehmer, habe ich an diesem Prinzip festgehalten. Ich kenne viele, die sagen, „Wenn ich mal ganz viel habe, dann gebe ich etwas ab”. Das ist aber in der Regel Selbstbetrug. Fangt heute an, etwas abzugeben und zu teilen. Oh ich merke gerade, ich fange schon fast an, zu predigen. Aber ich steh dazu: Wir alle sind soziale Wesen – auch Unternehmer – und sollten auch sozial haushalten.

Für-Gründer.de: Wie lassen sich Christ- und Unternehmersein generell miteinander vereinbaren? Wo liegt die gemeinsame Schnittmenge von Pfarrer und Gründer? Wo fängt der Gründer an und hört der Pfarrer auf – und umgekehrt?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: 

Ach das ist überhaupt kein Widerspruch! Ein Christ muss doch auch seine Rechnungen bezahlen.

Auch als Pastor ist man immer Gründer, man gründet zum Beispiel einen Arbeitskreis in der Gemeinde, entwickelt Strategien, muss sich mit dem Haushalt auseinandersetzen, Mitarbeiter schulen, fördern, motivieren, Teambesprechungen leiten sowie Visionsprozesse moderieren. Aber sicherlich gibt es immer wieder Momente als Dienstleister, wo wir mehr als Seelsorger reagieren.

Ich hatte zum Beispiel einen Fall, wo ich eine Beerdigung gehalten habe und meine Kunden so begeistert waren, dass es mir schon fast peinlich war. Das Tragische war, dass im selben Jahr drei weitere Familienmitglieder starben und man mich jedes Mal beauftragte, wieder die Trauerzeremonie durchzuführen. Hier wuchsen tiefe Beziehungen, die weit über ein Dienstleisterverhältnis gingen. Ich bot meine Unterstützung als Seelsorger an und trauerte mit der Familie mit.

Für-Gründer.de: Wie reagiert(e) man im kirchlichen Umfeld darauf, dass Sie aus dem bisher klassischen Gottesdienst ein neuzeitliches Geschäftsmodell entwickelt haben?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: Ich bin ja nach wie vor als Pastor in einer Kirchengemeinde zu 50 % angestellt. Hier freut man sich immer über meine Geschichten – und dass ich der Gemeinde nicht so viel koste. Kirche muss umdenken lernen, um die Ecke denken und raus aus ihren Kirchenschiffen zu den Menschen gehen. Genau das mache ich. Weil sich zu vielen Kunden auch ein freundschaftliches Verhältnis aufbaut, sehe ich das Ganze auch als Investition in die Zukunft der Menschen.

rent-a-pastor im Einsatz: Heirat in Hamburg mit Pastor Christian Häring und Hochzeit in Wiesbaden mit Rednerin Marion Klug (Fotos: rent-a-pastor)

rent-a-pastor im Einsatz: Heirat in Hamburg mit Pastor Christian Häring und Hochzeit in Wiesbaden mit Rednerin Marion Klug (Fotos: rent-a-pastor)

Als Pastor stelle ich zum Beispiel alle meine sonntäglichen Predigten als Podcast online. Einige meiner Kunden sind hier zu treuen Hörern geworden. Einige besuchen – am Anfang oft zum Kennenlernen – auch einen Gottesdienst. Ja, einige Paare haben sich sogar wieder auf das Thema Glauben eingelassen. Was sollte also dagegen sprechen? Das unsere Dienstleistung etwas kostet, ist doch selbstverständlich. Für Gemeindemitglieder sind diese Dinge „Service”, alle anderen haben die Kosten natürlich selbst zu tragen.

Für-Gründer.de: Und was entgegnen Sie den Kritikern von rent-a-pastor?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: Kritik gibt es immer. Meist kommt die Kritik aus der frommen Ecke, aber für die mache ich das Ganze ja gar nicht.

Meine Zielgruppe sind Menschen, die mit Kirche schon lange nichts mehr anfangen können. Ihnen reiche ich die Hand und baue ihnen eine Brücke.

Auch Jesus ist es damals so gegangen, die Frommen waren seine größten Kritiker, warum soll es da seinen Nacheiferern anders gehen? Im Übrigen gibt es keine schlechten Nachrichten.

Jeder fromme Shitstorm begeistert andere und macht meine Idee und Dienstleistung nur bekannter.

Man muss vor allem seinen inneren Kompass folgen, Kritik nehme ich zur Kenntnis, bewerte sie, behalte das Gute, schüttele mich einmal und mache weiter mit dem, was ich als richtig und als gewaltige Chance entdeckt habe: Menschen zu erreichen, die ich mit meiner klassischen Gemeindearbeit nie erreichen würde.

Für-Gründer.de: Und zum Abschluss: Was haben Sie bisher vom Gründen gelernt? Welche Erfahrungen können Sie an andere Gründer weitergeben?

Samuel Diekmann, rent-a-pastor.com: Es braucht Geduld und Ausdauer. Selbst die besten Ideen und Produkte brauchen Zeit am Markt, um zu wachsen. Obwohl mein Unternehmen sich sowohl im Rednerportfolio als auch im Umsatz seit der Gründung jedes Jahr verdoppeln konnte, so habe ich erst in diesem Jahr Gewinn gemacht.

Der Aufbau eines Unternehmens braucht eben Zeit, Geld und viel ausdauernde Kreativität. Hier und da macht man Fehler, probiert was aus, stampft dies oder das wieder ein oder verändert etwas. Man muss die Bereitschaft zum Lernen und Ausprobieren mitbringen. Fehler darf jeder machen, das gehört dazu. Man sollte sie nur nicht immer wiederholen.

Eine andere schmerzhafte Erfahrung war, dass mir Ideen geklaut wurden und ganze Geschäftszweige kopiert wurden, deswegen mein Rat: passt auf, mit wem ihr was teilt, seid mutig und ausdauernd, lernbereit, glaubt an eure Idee oder euer Produkt – oh und – da geht der Pastor wieder mit mir durch – gebt der Gesellschaft was zurück. Investiere nie in Ideen, sondern immer in Menschen.

Für-Gründer.de: Vielen Dank, Herr Diekmann, für den Einblick in Ihre Gründergeschichte.

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Das Dilemma mit dem Coding-Talent

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Internet-Start-ups sind auf gute Programmierer angewiesen. Doch kosten talentierte Softwareentwickler teures Geld. Geld, das man gerade als junges Unternehmen oft nicht hat. Manch ein Gründer könnte in Versuchung geraten, sein Entwicklungsteam outzusourcen, um so Kosten zu sparen. Einen anderen Weg ist Felicia Schneiderhan mit ihrem Start-up gegangen. Sie machte sich im Ausland auf die Suche nach guten und günstigen Programmierern. In folgendem Erlebnisbericht beschreibt sie ihre Erfahrungen.

Unser Start-up hat seinen Hauptsitz im Herzen New York Citys. Einerseits hat das viele Vorteile: Wir sitzen inmitten einer regen Gründerszene, was es uns einfacher macht, Verbündete zu finden und Fundraising zu betreiben. Auch als Markt ist New York City mit seinen unzähligen Firmen in der Tech-, Beratungs- und Werbebranche interessant. Doch wie viele Software Start-ups in NYC stehen auch wir vor der großen Herausforderung, gute Programmierer zu finden. Diese sind so knapp, dass Kandidaten mit ausreichend Erfahrung gerne ein Gehalt von weit über 150.000 Dollar erwarten. Für ein Start-up im frühen Stadium ist ein solches Gehalt nicht zu stemmen.

Als wir im September vor diesem Dilemma stehen, hat mein Mitgründer schon große Teile unseres künstlich intelligenten Reiseagenten selbst programmiert. Dennoch brauchen wir dringend Unterstützung in Sachen Software-Entwicklung, um unsere Spitzenposition im Markt zu halten und im schlimmsten Fall mit dem Tempo der Konkurrenz mithalten zu können.

Outsourcen kommt nicht in Frage

Unter den Möglichkeiten, die wir in Betracht ziehen, ist auch, unsere Software-Entwicklung in ein anderes Land auszulagern. In diesem Fall würden wir einen sogenannten Dev-Shop in einem Niedriglohnland mit der Programmierung beauftragen. Nachdem wir Feedback von unseren Beratern und anderen Gründern eingeholt haben, ist uns schnell klar, dass Outsourcing für uns nicht in Frage kommt. Da wir unsere Reisemanagement Software „nahe am Kunden bauen”, passen wir Einzelheiten fortlaufend an und verbessern sie, was schwer mit der Arbeitsweise eines Dev-Shops vereinbar ist. Auch ist die Übergabe des fertigen Codes in die Hände eines in-house Dev-Teams problematisch, da keiner der Start-up-eigenen Programmierer in der notwendigen Tiefe mit dem Code vertraut ist.

Riccardo, mein Mitgründer, und ich entscheiden uns schließlich, unser eigenes Entwicklerteam aufzubauen – in einem Land, wo es unser Budget erlaubt.

Die Qual der Wahl

In den darauffolgenden Wochen recherchieren wir, welches Land für unser Vorhaben am besten geeignet ist. Die hilfreichsten Ratschläge kommen von anderen Gründern, die selbst Erfahrung damit gemacht haben, Programmierer im Ausland anzuheuern. Zur engeren Auswahl stehen Länder in Südamerika (Argentinien, Chile und Mexiko), Osteuropa (Ukraine, Slovienien) und Südostasien (Vietnam, Thailand, Die Philippinen).

So sieht ein Konferenzraum in Thailand aus.

So sieht ein Konferenzraum in Thailand aus.

Unsere Parameter, nach denen wir unsere Entscheidung richten, sind unter anderem, wie leicht sich Talent vor Ort finden lässt, das durchschnittliche Gehalt eines Programmierers, der Zeitunterschied zu New York, die Fluganbindung, die rechtliche Situation und die persönlichen Kontakte, die wir dort bereits haben. Nach zwei Wochen Recherche fällt unsere Wahl letztendlich auf Thailand und wir buchen unsere Flüge nach Bangkok.

Ein tropisches Unterfangen

Dank einer guten Freundin, die aus Bangkok kommt und dort auch momentan lebt, finden wir schon vor Abflug eine Wohnung, die im Zentrum und nahe eines Coworking Hubs liegt. Gleich nach Ankunft ist unsere erste Mission, einen guten Arbeitsplatz zu finden. Somit pilgern wir eine Woche lang durch Bangkok, um einen Ort zu auszumachen, wo wir ein Teambüro mieten und gleichzeitig den Kontakt zu anderen Start-ups finden werden. Die ersten Tage in Bangkok sind intensiv. Die Hitze erschöpft uns schnell.

Im Innern des Hubba Coworking Spaces.

Im Innern des Hubba Coworking Spaces.

Gleichzeitig sind wir völlig fasziniert vom tropischen Getümmel. Bangkok ist eine laute Stadt. Sie ist voll von Gerüchen, hupenden Autos und Mopeds, grünen Pflanzen, Straßenhändlern, Essensständen und religiösen Sinnbildern. Hohe Wolkenkratzer stehen neben kleinen goldenen Tempeln mit verspielten Dächern. In 30 Meter Höhe teilt der Skytrain die Stadt in vier große Teile. Drei Mal am Tag versinkt der Verkehr in einem zähfließenden Riesenstau, flimmernd vor Hitze und Abgasen. Im Dezember ist hier gerade die Regenzeit vorbei und der Winter herrscht unbarmherzig mit über 30 Grad Celsius.

Bangkoks Start-up-Szene ist noch sehr jung. Es gibt eine Handvoll Einrichtungen, in der die kleineren Start-ups nebeneinander arbeiten. Start-ups, die schon mehrere Kapitalrunden hinter sich haben, arbeiten für gewöhnlich in ihren eigenen Büros. Wir mieten uns schließlich ein kleines Team Office im Hubba. Der Hubba ist einer der ältesten Coworking Spaces hier in Bangkok und eine Institution unter Start-ups und Freelancern. Im Hauptgebäude, das mehrere hundert Quadratmeter Fläche hat, arbeiten vor allem Expats an ihren Projekten. Wir arbeiten im Nebengebäude neben dem Hubba-Team und unter vorwiegend Thai-Gründern.

Unser neues Büro hat eine große Fensterfront, die direkt an einen kleinen, dschungelartigen Garten grenzt. Wir fühlen uns schnell wie zu Hause.

Hier im Coworking Space laufen alle barfuß. Wir haben einen Hubba-Hund, der immer wieder Besuch von einem kleinen Streuner bekommt und spielend durch den Garten tobt.

Abends halten wir unsere Telefonate draußen auf der kleinen Terasse, denn selbst nachts sinkt die Temperatur nie unter 25 Grad. Parallel zu unserer Jagd nach dem richtigen Coworking Space, haben wir auch die Suche nach Tech-Talent eingeläutet. Und die gestaltet sich schwieriger, als erwartet.

Weiter geht es in zwei Wochen im zweiten Teil von Felicia Schneiderhans Erlebnisbericht über ihr Bangkok Start-up Abenteuer. Werden Sie Facebook-Fan von Für-Gründer.de und erfahren Sie es als erster, sobald der zweite Teil des Erlebnisberichts veröffentlicht wird.

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Die 11 beliebtesten Gründergeschichten 2015

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Während sich das Jahr 2015 dem Ende neigt, werfen wir einen Blick zurück auf die beliebtesten Gründerstorys. Wir fassen die Geschichten zusammen, die unsere Leser dieses Jahr am meisten in den Bann gezogen haben. Mit dabei sind Brillen aus Holz, ein Stiefkind, eine Pastorenvermittlung, Rollersharing und viele mehr.

Eat First – hochwertiges Essen auf Rädern

Lieferdienste sind schnell und bequem, aber die Auswahl der Speisen beschränkt sich häufig nur auf Fast Food. Eat First liefert dagegen vollwertige Mahlzeiten. Dazu arbeitet das Unternehmen mit erfahrenen Köchen aus der Gastronomie zusammen. Jeden Tag wird eine Speisekarte vorbereitet, aus der sich Kunden am Vortag eine Mahlzeit aussuchen können. Bestellt man bis 16:30 Uhr, wird noch am selben Abend geliefert. Anderen Food-Start-ups gibt Gründer Torben Schulz folgenden Ratschlag:

Das Wichtigste für uns ist, ein Gastronomie-Unternehmen zu sein. Die Qualität unseres Essens steht einfach über allem. Nur wenn unsere Kunden eine richtig gute Erfahrung mit uns machen – und das hängt vor allem davon ab, wie gut unser Essen ist – werden sie wiederkommen und uns ihren Freunden empfehlen. Diese simple Wahrheit gilt wohl für alle Unternehmen im Food-Bereich.

Das Jahr 2015 war für das durch Rocket Internet finanzierte Unternehmen allerdings nicht ganz einfach. So legte das Start-up eine Pause ein, um die Strategie zu überarbeiten. Nun soll es aber wieder losgehen.

Beispielsgerichte von Eat First (Bild: Eat First)

Beispielsgerichte von Eat First (Bild: Eat First)

absence.io verwaltet Urlaubszeiten und Abwesenheiten

Ab einer gewissen Unternehmensgröße kann man bei der Urlaubs- und Vertretungsplanung schnell mal den Überblick verlieren. absence.io ist eine Cloudlösung, die alle Urlaubsanträge und Genehmigungsprozesse im Unternehmen abwickelt. Urlaubstage und Fehlzeiten sind übersichtlich im System einsehbar. So können Überschneidungen vermieden und Urlaubsvertretungen organisiert werden. Das Problem mit den klassischen Excellisten beschreibt Nikbin Rohany von absence.io so:

Eine Excel-Liste liegt meist bei einer Person und ist somit nicht unbedingt vom restlichen Team einsehbar.Hinzu kommt, dass diese Liste prinzipiell nur von einer einzelnen Person gepflegt werden kann, die somit den gesamten Arbeitsaufwand allein trägt. Um Genehmigungsprozesse in diesen Unternehmen abzudecken, werden oft zusätzlich Papierformulare oder E-Mail Templates verwendet, wodurch ebenfalls Intransparenz entstehen kann.

Mit der Anwendung von absence.io ist eine transparentere Absprache über Arbeits- und Urlaubszeiten ein Kinderspiel.

Mit der Anwendung von absence.io ist eine transparentere Absprache über Arbeits- und Urlaubszeiten ein Kinderspiel.

Nach Car- und Bikesharing kommt das Rollersharing

Sie wollten schon immer stilecht mit einer Vespa durch die Innenstadt fegen? Jaano übernimmt das bekannte Konzept des Carsharings und überträgt es auf Motorroller. Der Vorteil: Man spart sich die Parkplatzsuche und im Berufsverkehr schlängelt man sich genüsslich an den im Stau wartenden Autos vorbei. So kommt man schnell und gemütlich am Ziel an. Wie das funktioniert? Linda Laartey, Gründerin von Jaano erklärte es uns im Interview:

Der Kunde kann über unsere Jaano-App den nächstgelegenen Roller suchen. Dieser kann kostenlos für 20 Minuten reserviert werden. Angekommen am Roller öffnet sich nach Beginn der Miete die Sitzbank, in der sich der Schlüssel und einer der zwei vorhandenen Helme befinden. Angekommen am Ziel wird der Roller dann einfach bequem ohne lange Parkplatzsuche abgestellt.

Nicht nur für Nostalgiker eignet sich der Jaano. (Bild: Jaano)

Nicht nur für Nostalgiker eignet sich der Jaano. (Bild: Jaano)

Caketales: von der Elternzeit in die Selbstständigkeit 

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird häufig diskutiert. Im zurückliegenden Jahr haben wir über einige Eltern berichtet, die nach der Geburt des Kindes nicht zum alten Job zurückkehrten, sondern ein Unternehmen gegründet haben, um so Kinder und Job unter einen Hut zu bringen. Ein Beispiel ist Nadine Brams mit ihrer Gründung Caketales. Sie liebt das Dekorieren von Torten und entwickelte zuerst für Familie und Freunde, später auch für den Onlineshop, aufwendig gestaltete Tortenständer aus Kunststein. Die größte Herausforderung für sie war das Lebensmittelrecht:

Gerade im Lebensmittelbereich hat man schon sehr große Auflagen, auch wenn man mit diesen selbst gar nicht umgeht, sondern bloß etwas für diesen Bereich produzieren lassen will.

Das Schaf „Hubärth" war die erste Version des Ständers von caketales.

Das Schaf „Hubärth” war die erste Version des Ständers von caketales.

Dein Lebenslauf: Existenzgründung mit Mitte 20: warum lange warten?

Dein Lebenslauf unterstützt die Nutzer bei der Erstellung individueller und professioneller Bewerbungsunterlagen. Ziel ist es, den Kunden zu beraten und zusammen mit ihm in Handarbeit Unterlagen zu erstellen, die sowohl durch ihre Gestaltung als auch inhaltlich aus der Masse der Bewerbungen herausstechen. Im Interview erzählt uns die Gründerin Britta Kiwit, wieso sie sich von einem sicheren Job löste und sich in das Abenteuer Gründung stürzte.

Deshalb kam auch irgendwann der Tag, an dem ich kündigte und mich zum ersten Mal löste von dem Gefühl des Fremdbestimmtseins, aus dem sich trotz Unbehagen viele nicht befreien möchten, weil sie Angst vor der nahenden Unsicherheit haben.

Britta Kiwit, Mitgründerin von Dein-Lebenslauf.com

Britta Kiwit, Mitgründerin von Dein-Lebenslauf.com

baiardo: am Tag angestellt, abends nebenberuflicher Gründer

Ein Komplettpaket für den Kräutergarten in den eigenen vier Wänden, stilvoll verpackt in Weinkisten aus Holz, die baiardo gardening box. Eine Kombination aus Nachhaltigkeit, Design und Lifestyle.

So beschreiben die Gründer von baiardo ihre eigene Geschäftsidee. Das Unternehmen bauen drei Freunde aus Stuttgart in ihrer Freizeit auf. Abends nach der Arbeit. Damit so etwas funktioniert, seien Vertrauen und Verständnis für einander und natürlich immer mal wieder die Hilfe von Familie und Freunden wichtig. Mehr zu dieser Gründergeschichte lesen Sie im Interview.

rent-a-pastor: das geistliche Start-up

Einem Pfarrer wird die Vollzeitstelle gekündigt. Um weiterhin seine Rechnungen bezahlen zu können, versucht er es mit einem Internet Start-up. Das Ergebnis ist rent-a-pastor, eine Vermittlungsplattform für Hochzeits- und Trauerredner. Die Idee kommt nicht bei allen gut an, doch mit Kritik geht Pastor Samuel Diekmann sportlich um:

Jeder fromme Shitstorm begeistert andere und macht meine Idee und Dienstleistung nur bekannter.

Seine Zielgruppe seien ohnehin diejenigen, die mit Kirche schon lange nichts mehr anfangen könnten. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.

rent-a-pastor im Einsatz: Heirat in Hamburg mit Pastor Christian Häring und Hochzeit in Wiesbaden mit Rednerin Marion Klug (Fotos: rent-a-pastor)

rent-a-pastor im Einsatz: Heirat in Hamburg mit Pastor Christian Häring und Hochzeit in Wiesbaden mit Rednerin Marion Klug (Fotos: rent-a-pastor)

Uhren aus Holz und ein Junggründer, der standhaft bleibt

Dass man Studium und eine erfolgreiche Gründung unter einen Hut bringen kann, beweist die Gründergeschichte von Jan Jessberger. In der heimischen Werkstatt entwickelt er Uhren und Modeaccessoires aus Holz und verkauft sie unter dem Label Cheesy Wooden Accessories. Warum er mit der Gründung nicht wartet, bis er mit dem Studium fertig ist, beantwortet der 26-Jährige ganz salopp:

Ganz getreu dem Motto – wenn ich es jetzt nicht mache, dann mach ich es nie mehr – habe ich den Schritt gewagt.

Solch ein Unterfangen verlangt natürlich nach dem Rückhalt durch Familie und Freunde. Diese unterstützen ihn vor allem beim Verkauf und bei Messeauftritten. Trotzdem erfordere das Doppelleben als Student und Unternehmer viel Organisationstalent. Ob er dabei Stress empfinde, beantwortet er mit einem Zitat:

Working hard for something we don’t care is called stress. Working hard for something we love is called passion.

Der Gründer von Cheesy in seiner Werkstatt

Der Gründer von Cheesy in seiner Werkstatt

Reisgurt: Der Joghurt ohne Milch oder Soja

Immer mehr Menschen suchen nach Alternativen zu bestehenden tierischen Produkten, zum Teil auch, weil Lebensmittelunverträglichkeiten zunehmen. Häufig überzeugen diese Alternativprodukte nicht durch ihren Geschmack. Die Brüder Gleich haben ein neues Produkt auf den Markt gebracht, das die Milch im Joghurt durch Reis ersetzt. Die Rezeptur sorgt dafür , dass die leicht säuerliche Note ebenso wie eine leichte Süße eines Joghurts im Geschmack erhalten bleiben. Das Marktpotenzial des Reisgurts sehen die Gründer optimistisch:

Der Umsatz mit veganen Lebensmitteln im Biohandel betrug im Jahr 2013 600 Millionen Euro und verzeichnet seither weiterhin zweistellige Wachstumsraten. In den vergangenen zwölf Monaten lag der Umsatz mit Kuhmilch-Joghurt-Alternativen, angeführt von Sojajoghurt, bei ca. 20 Millionen Euro.

Schmeckt wie Joghurt, ist aber ohne Milch: Der Reisgurt. (Bild: brueder-gleich.com)

Schmeckt wie Joghurt, ist aber ohne Milch: Der Reisgurt. (Bild: brueder-gleich.com)

Nachfolge beim Weingut Walch: es bleibt in der Familie

Der Name Elena Walch steht für Spitzenweine aus Südtirol. Die studierte Architektin übernahm eines der ältesten und bedeutendsten Weingüter der Region, und macht es dank neuer und moderner Konzepte zu einem Vorreiter der Südtiroler Weinkultur in puncto Qualität und Einzellagen. Nun steht ein weiterer Generationenwechsel an. Die beiden Töchter übernehmen die Verantwortung für den Familienbetrieb. Nicht immer gestaltet sich der Generationswechsel reibungslos, wie Julia Walch im Interview erklärt.

Von beiden Seiten wird viel abverlangt: Auf der einen Seite muss der Wille vorhanden sein, das Unternehmen abzugeben, von der anderen die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Stiefkind: Der Apfel gründet nicht weit vom Stamm

Magdalena Schneider entwickelt im Rahmen ihrer Masterthesis an der Hochschule für Medien ein Marketingkonzept für den Apfelsaft ihres Vaters. Das Ergebnis ist der Stiefkind Apfelsaft. Das Besondere an der Geschäftsidee ist das Storytelling Konzept:

Das Stiefkind posted in eigenem Namen Beiträge in den sozialen Medien, auf Messeständen verkleiden wir uns als Stiefeltern mit roter Bobfrisur, die auch das Stiefkind im Logo trägt. Die Stände sind in knalligem Rot gestaltet. Meine E-Mail-Signatur enthält neben dem üblichen Titel die Bezeichnung „Stiefmutter”.

Das Konzept ging auf. In den vergangenen Jahren konnte war die Apfelsaft Produktion von Stiefkind restlos ausverkauft. Was sonst noch so besonders an dem Apfelsaft ist, erfahren Sie hier.

Stiefkind Apfelsaft Messestand

ROTzfrech ist das Stiefkind auch auf Events und Messen – das Konzept Storytelling geht auf. (Foto: Stiefkind Apfelsaft)

Das waren die beliebtesten Gründergeschichten im Jahr 2015. Wir freuen uns, Ihnen auch im nächsten Jahr spannende Geschäftsideen und Unternehmer vorzustellen!

Nebenberuflich zum erfolgreichen Vergleichsportal

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Wollten Sie schon einmal gebrauchte CDs, Bücher oder DVDs im Internet verkaufen? Dann wissen Sie, wie mühsam das sein kann. Das Start-up Bonavendi möchte diesen Prozess einfacher machen. Das junge Unternehmen wird von den drei Gründern Stefan Zinser, Florian Forser und Marco Görgmaier zwar in nebenberuflicher Selbstständigkeit betrieben, aber trotz der Doppelbelastung hat sich Bonavendi in den letzten drei Jahren nach eigenen Angaben zum erfolgreichsten Vergleichsportal für gebrauchte Waren entwickelt. Wie sie das angestellt haben, erzählen uns die Gründer im Interview.

Für-Gründer.de: Was steckt hinter Bonavendi und wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Florian Forser von Bonavendi: Bonavendi gibt es nun seit knapp drei Jahren. Begonnen hat alles damit, dass ich meine alten CDs und Studienbücher verkaufen wollte, um meinen anstehenden Umzug zu erleichtern. Recommerce-Portale wie Rebuy, Momox und Co. erschienen mir hier als die ideale Lösung, da Flohmärkte oder eBay einfach zu zeitaufwändig sind. Doch weil die verschiedenen Ankaufsportale auch völlig unterschiedliche Preise bieten, musste ich jeden Artikel bei jedem Portal eingeben, um am Ende einen attraktiven Preis für meine Sammlung zu bekommen.

Das war unvorstellbar aufwendig und somit war die Idee geboren. Also fragte ich Stefan Zinser und Marco Görgmaier, die beiden Co-Founder, ob sie sich beteiligen wollen und schon begann der Aufbau des Vergleichsportals. So wurde Bonavendi bis heute zur zentralen Anlaufstelle, um gebrauchte Medien und Elektronikgeräte zeitsparend und mit möglichst hohem Gewinn zu verkaufen.

Gründerteam Bonavendi

Das Gründerteam von Bonavendi v.l.: Stefan Zinser, Florian Forster, Marco Görgmaier (Foto: Rebuyprices)

Unser Gründerteam besteht aus Marco Görgmaier, Betriebswirt und Wirtschaftsinformatiker. Er ist Teamleiter bei einem Münchener Automobilkonzern und verantwortet bei Bonavendi das Marketing sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Stefan Zinser studiert Informatik an der LMU und ist bei Bonavendi hauptsächlich für die Weiterentwicklung der Webseite und Smartphone-Apps verantwortlich. Ich bin Geschäftsführer von Bonavendi und promovierter Informatiker sowie Betriebswirt.

Für-Gründer.de: Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie am besten?

Marco Görgmaier von Bonavendi: Nach mehr als zwei Jahren am Markt hat unser Service eine breite Nutzerbasis und wird von Schülern, Studenten, Familien sowie Senioren gleichermaßen verwendet. So verkaufen Studenten häufig ihre Studienbücher zum Semesterende, während Familien vorrangig Bücher und CDs verkaufen. Schüler wiederum kaufen meist gebrauchte Videospiele.

Das Beste dabei: Durch die Wiederverwendung von gebrauchten Artikeln landen diese nicht im Müll, sondern können weiterhin verwendet werden. Das ist neben dem schönen Effekt, dass man sich durch den Verkauf eine Menge Geld verdienen bzw. beim Kauf eine Menge Geld sparen kann, auch noch gut für die Umwelt.

Für-Gründer.de: Wie seid ihr im Wettbewerbsvergleich aufgestellt, was ist euer Alleinstellungsmerkmal?

Stefan Zinser von Bonavendi: Bereits heute bieten wir mit Bonavendi das breiteste Angebot am Markt und wollen hier auch in Zukunft führend bleiben. Dazu haben wir einige Alleinstellungsmerkmale:

Flexible Warenkorboptimierung, auch ohne Anmeldung: Typischerweise verkaufen unsere User mehrere Artikel auf einmal. Nur bei Bonavendi wird automatisch und nach verschiedenen Vorgaben ermittelt, welche Anbieter für den gesamten Warenkorb am meisten zahlen. Und das Ganze funktioniert auch ohne Anlegen eines Benutzerkontos.

Warenkorbtransfer zum Ankäufer: Als Recommerce-Vergleichsportal hat Bonavendi einen automatischen Warenkorbtransfer implementiert. Dadurch entfällt die erneute Eingabe der Artikel beim Verkauf. Der Warenkorbtransfer ist bereits bei zahlreichen Ankäufern im Einsatz und soll im Verlauf des Jahres auf alle Ankäufer ausgeweitet werden.

Berücksichtigung unterschiedlicher optischer Zustände und Konfigurationen beim Verkauf von Handys und Tablets: Bei Bonavendi kann der Nutzer genau angeben, welchen Zustand und Konfiguration sein Handy, Smartphone oder Tablet hat, zum Beispiel starke Abnutzungen, ohne Ladekabel, mit SIM-Lock oder mit Originalverpackung. Diese Informationen machen am Ende den entscheidenden Unterschied. Je nach Zustand und Konfiguration kann der Preis für ein iPhone 5 zwischen 60 Euro für ein defektes Gerät und 400 Euro bei einem gut erhaltenen iPhone mit Verpackung und Kopfhörern variieren.

Eine Anlaufstelle für den Kauf und Verkauf: Als Vergleichsplattform bieten wir neben dem Verkauf auch die Möglichkeit, über unsere Seite die günstigsten Preise für den gebrauchten Kauf zu suchen.

Kostenlose Apps für die drei großen Plattformen: Unsere Bonavendi App ermöglicht es, Artikel bequem per Barcodescanner einzulesen und erspart damit Tipparbeit und erleichtert das Erfassen von größeren Sammlungen. Die Apps gibt es für iPhone, Android und auch Windows Phones.

Für-Gründer.de: Wie verdient ihr Geld?

Stefan Zinser von Bonavendi: Die Monetarisierung erfolgt primär über Affiliate-Partnerschaften. Bonavendi ist dabei übrigens komplett eigenfinanziert. Da wir den Dienst praktisch nebenbei aufgebaut haben, waren wir zunächst nicht darauf angewiesen, schnell zu wachsen und mussten somit kein hohes Investment eingehen. Die Entwicklung der Plattform haben wir komplett In-House gemacht.

Für-Gründer.de: Ihr habt 2012 angefangen, als ihr teilweise noch studiert und nebenher gearbeitet habt. Wie sieht es heute aus?

Marco Görgmaier von Bonavendi: Heute hat sich unser Team deutlich vergrößert. Vor allem unser Marketingbereich wächst. So haben wir mittlerweile drei Kollegen in unserem Office an Board. Ben Luber steuert unsere Kampagnen und Social Media-Kanäle. Sebastian Küster produziert unseren Content und Tobias Fischer kümmert sich um unsere PR-Arbeit.

Für-Gründer.de: Wie organisiert ihr euch und mobilisiert die Kräfte, um abends nach der Vollzeitarbeit noch weiter für euer eigenes Unternehmen zu arbeiten?

Florian Forster von Bonavendi: Uns trotz unserer Tagesjobs auf unser gemeinsames Unternehmen zu konzentrieren und dabei unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, ist natürlich nicht immer leicht. Uns gelingt das durch gute Organisation und Disziplin.

Wir treffen uns zu wöchentlichen Jour-fixe-Sessions am Abend in unserem Büro und organisieren uns auch virtuell sehr gut mit Social Collaboration-Tools. Ohne unsere enge Abstimmung und Zusammenarbeit würde es nicht funktionieren, das ist sicher ein entscheidender Schlüssel.

Für-Gründer.de: An welchem Punkt entscheidet ihr euch dazu, eure Festanstellung aufzugeben und nur noch Gründer zu sein? 

Marco Görgmaier von Bonavendi: Hier gibt es für uns keinen festen Zeitpunkt. Unser langfristiges Ziel ist es, dass Bonavendi die zentrale Anlaufstelle für den Preisvergleich von Gebrauchtartikeln im Internet wird. Dieses Ziel treibt uns an und wir sind auf einem guten Weg.

Für-Gründer.de: Der ursprüngliche Name eurer Plattform war rückkaufpreise.de. Wie kam es zur Umbenennung und worauf musstet ihr beim Namenswechsel achten?

Florian Forster von Bonavendi: Zunächst hatten wir den Aufbau unserer Plattform eher als Freizeitbeschäftigung betrieben. Stefan und ich kümmerten uns damals um die Entwicklung und Marco um das Marketing. Anfangs konnte man nur Bücher, CDs, DVDs und Videospiele vergleichen. Gemeinsam kamen uns dann immer neue Ideen, wie wir die Plattform optimieren können, und nach kleineren Veränderungen entschieden wir uns für einen Neustart und überarbeiteten unser Angebot komplett.

Angefangen vom Backend bis hin zur Webpage mit Responsive Design, bauten wir unseren Service um und nannten uns ab dieser Zeit bonavendi.de. Die neue Plattform hat uns dann auch die Möglichkeit gegeben, neben den Ankaufspreisen auch die Kaufpreise für gebrauchte Artikel bei insgesamt mehr als 40 Recommerce-Portalen zu vergleichen.

Bei der Namensänderung gibt es natürlich einiges zu beachten. Das reicht von der Sicherung der Domains bis hin zur Markenanmeldung. Die größte Auswirkung hatte die Namensänderungen aber sicher auf das Thema Search Engine Optimization. Hier muss man gut planen, um keine Nutzereinbrüche zu erfahren. Wir hatten den Umzug unseres Online-Angebotes aber zum Glück gut geplant und hatten so auch keine Probleme.

Für-Gründer.de: Hat sich eure Perspektive auf die Chef-Mitarbeiter-Beziehung geändert, seitdem ihr selbst Gründer seid?

Florian Forster von Bonavendi: Das nicht unbedingt, aber durch das Gründen sammelt man natürlich sehr breitgefächerte Erfahrungen, wohingegen das Aufgabenspektrum bei der Anstellung in einem großen Unternehmen meist sehr spezifisch zugeschnitten ist.

Die Arbeit bei Bonavendi bietet immens viel Freiraum und Möglichkeiten für Verantwortungsübernahme. Das hilft auch im Großkonzern.

Mittlerweile steht ja beinahe jede Organisation vor der Herausforderung, sich im Zuge von Globalisierung und Digitalisierung ständig neu zu erfinden und anzupassen. Die unternehmerisch geprägte Kultur aus dem Start-up hilft also auch hier, selbständig und flexibel umzudenken und aus neuen Gegebenheiten das Beste herausholen zu können.

Für-Gründer.de: Motivierte Mitarbeiter sind vor allem in Start-ups wichtig, was stellt ihr an, um eure Mitarbeiter zu motivieren.

Stefan Zinser von Bonavendi: Im ersten Jahr haben wir uns keinen Cent der Unternehmensumsätze ausgezahlt, dafür aber im Dezember eine große Feier als Belohnung gemacht, bei der wir einen bestimmten Prozentsatz eines Monatsumsatzes verfeiert haben. Dieses Prinzip haben wir beibehalten und es hat sich bis heute als ein sehr wirkungsvolles Anreizsystem für unsere Mitarbeiter erwiesen.

Für-Gründer.de: Welche Meilensteine wollt ihr in den kommenden zwölf Monaten erreicht haben?

Marco Görgmaier von Bonavendi: Aktuell arbeiten wir mit Hochdruck daran, unsere Bonavendi-Suche und die Produktauswahl auf unserer Plattform noch weiter zu optimieren. Hierzu haben wir einen Kollegen im Team, der seine Masterarbeit über die Suchoptimierung und das Produktangebot schreibt und die Erkenntnisse direkt mit unseren Entwicklern umsetzt.

Für das nächste Jahr wollen wir unser Angebot noch gezielter auf die Ansprüche unserer Kunden zuschneiden. So planen wir, das Nutzerprofil mit zahlreichen Funktionen anzureichern. Dabei ist unter anderem geplant, eine Preisalarm-Funktion einzuführen, die den Nutzer informiert, wenn sich die Preise der Artikel im Warenkorb erhöht haben.

Darüber hinaus wollen wir die Produktkategorien kontinuierlich erweitern, sodass man in schon in naher Zukunft beispielsweise auch gebrauchte Kinderwägen oder Spielzeug mit Bonavendi verkaufen und kaufen kann.

Für-Gründer.de: Welche drei Tipps habt ihr für andere Gründer, die sich nebenberuflich selbstständig machen wollen? 

Florian Forster von Bonavendi: Die meisten Gründer haben das Ziel, möglichst schnell an eine Drittfinanzierung wie in der Höhle der Löwen zu kommen. Mit Bonavendi ist es uns gelungen, unser Start-up komplett eigenfinanziert aufzubauen und wir sind sehr glücklich darüber.

Wer sich für Bootstrapping entscheidet, bleibt bei finanziellen Entscheidungen von externen Geldgebern komplett unabhängig und muss keine Rücksicht auf Investoren nehmen. Gerade wenn man nebenberuflich gründen möchte, ist das ein großer Vorteil, um selbstbestimmt entscheiden zu können.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!

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